Forum für Philosophie und Politik
Von Andrea Günter
Um das Werk und die Stimme der italienischen Philosophin Luisa Muraro (geb. 14.6.1940) zu würdigen und neu zu beleben, veranstalteten die Frauen vom Mailänder Frauenbuchladen in Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität Mailand und der Philosophinnengemeinschaft DIOTIMA am 20. September 2025 einen Studientag an der Katholischen Universität von Mailand, wo Muraro ihr Studium absolviert hat. Andrea Günter hat daran teilgenommen und berichtet.[1]

Luisa Muraro ist international berühmt als Mitgründerin des Mailänder Frauenbuchladens und als Mitgründerin der Philosophinnengemeinschaft DIOTIMA an der Universität Verona. Ihre Schriften und Vorträge sind in viele Sprachen übersetzt und in der halben Welt veröffentlicht. Sie befassen sich mit Sprachphilosophie, Politischer Theorie, Kommentaren zu politischen Ereignissen, Mystik und dem Denken der Geschlechterdifferenz.
Muraro und ihre Mitdenkerinnen und Mitstreiterinnen veränderten den feministischen Diskurs. Sie bereichern ihn. Sie irritieren ihn desgleichen. Daher war zu erwarten, dass die Beiträge des Studientags zentrale Aspekte vorstellen, Zusammenhänge sichtbar machen und zur Präzisierung beisteuern werden.
Die Beitragenden kamen aus unterschiedlichen Kontexten, sind näher oder ferner, manche rein theoretisch, andere in den dialogischen Beziehungen mit Muraro und einem gemeinsamen theoretischen und politischen Diskurs beheimatet. Alle machten deutlich, welche Einsichten und Irritationen, Inspirationen und Anregungen sie Luisa Muraro verdanken. Der Dank bezieht sich auf all die theoretische Arbeit, die Muraro im Laufe ihres Lebens vorgelegt hat. Dann aber auch darauf, dass sich um diese Philosophin ein besonderes Beziehungsgeflecht gebildet hat: ein akademisch-universitäres zusammen mit einem wissenschaftlich-theoretischen, in dem Feminismus und feministisches Philosophieren praktiziert wird und der die Autorität des Dialogs zwischen Frauen als Erkenntnisgrund aktiviert. Darüber hinaus sind frauenbewegt-politische Räume wie der Mailänder Frauenbuchladen (gegründet 1975), die philosophisch arbeitende Gemeinschaft DIOTIMA (gegründet 1984), die „scuola della filosofia“ (die „Schule der Philosophie“) an der Universität Verona und die „Schule des denkenden Schreibens“ in der Mailänder Libreria entstanden. Dabei sind die beiden letzteren Räume gerade nicht durch den Anspruch „Bildung (für Frauen) etablieren“ organisiert, sondern durch das Begehren nach der Verbesserung der Sagbarkeit für Frauen und der Ausbildung eines weiblichen Gemeinsinns.
Das feministische politische Paradigma verändern
Zu den genannten Themen ebenso wie zu der beschriebenen Dialog-Praxis ist Muraro eine weltweit gefragte Rednerin und Autorin. Warum dies so ist, machte gleich eingangs die Universitätsgleichstellungsbeauftragte Raffaella Lafrate in ihrer Begrüßungsrede deutlich. Sie beschreibt, wie die italienischen (Kirchen)Frauen in den 80ern die Benachteiligungen von Frauen und die patriarchalen Strukturen diskutierten und diese im Zusammenhang mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen Funktionen von Frauen und Männern analysierten. Muraro nun brachte in diese Diskussionen ganz neue Begriffe und Konzepte ein, um über Politik und Frauen zu sprechen: zum Beispiel „das Symbolische“, „die Beziehungen zwischen Frauen“, „die Politik der Frauen“, „das Streben nach einem Mehr“, „die sexuelle Differenz“ als Kraft und Ursprung von Kreativität. Diese Konzepte hätten den feministischen Diskurs nachhaltig verändert.
Die Soziologin Carla Lunghi wiederum hat einige Parallelen zwischen der katholischen Frauenbewegung, insbesondere der Gruppe GPD (Gruppo promozione donna) und den Ansätzen der Mailänderinnen aufgezeigt wie Intergenerationalität, „Von sich selbst ausgehen“ und der Bedeutung der Selbsterfahrung sowie der Zirkulation von Ideen mittels eigener Publikationen. Muraros Schriften über Mystikerinnen und den „Gott der Frauen“ halfen dabei, sich in Kirche und Theologie neu zu situieren.
Für das Leben von Frauen das Licht anmachen

Die langjährige Freundin und Wegbegleiterin Vita Cosentino aus dem Mailänder Frauenbuchladen machte in ihren Erinnerungen deutlich, dass Muraros Perspektive nicht einfach eine theoretische, sondern explizit eine Perspektive der politischen Praxis ist. Sie besteht daraus, am Symbolischen zu arbeiten, um das, was Frauen nicht sagbar ist, sagbar werden zu lassen. Hierfür braucht es eine Praxis, es braucht eigene Räume des Sprechens. Muraro schuf darum viele unterschiedliche Begegnungsräume.
Auf der Suche danach, neue wahre Worte zu finden, gelingt es Muraro, im Leben von Frauen “das Licht anzumachen”, wie der Titel der Tagung hieß. Wenn es gelingt, die konkreten Existenzen von Frauen zu erhellen, dann steht Frauen symbolische Kompetenz zur Verfügung, so Cosentino. Gerade weil Worte Frauen immer schon eingeordnet haben, besagt diese Kompetenz, in und mit den Worten Worte zu finden, in denen neue Orientierung gewonnen und weibliche Urteilsfähigkeit praktiziert wird. Bei dieser Suche kann die Freiheit, die in jeder einzelnen wohnt, sichtbar werden. Durch diese dialogische Praxis kann eine eigenständige Urteils-Kraft inmitten der gewöhnlichen Verhältnisse etabliert werden, die Wirkungen erzeugt, indem sie im Leben der beteiligten Frauen wirksam wird.
Cosentino ist nicht die Einzige auf diesen Kongress, die festhält, dass viele Frauen Luisa Muraro für diesen besonderen Weg und die unterschiedlichen Dialogmöglichkeiten dankbar sind. Durch ihre Initiativen entstanden Gemeinschaft, in denen die Selbsterfahrungspraxis der frühen 1970 er Jahre nicht nur praktiziert, sondern auch theoretisiert wurde. Erkannt wurde die Bedeutsamkeit der vertrauensvollen Beziehungen, die ohne Egoismus praktiziert werden können. Vor allem aber tritt die Wichtigkeit der Worte einer Frau für andere Frauen in den Vordergrund.
Die Weise der Vermittlungen transformieren
Riccardo Fanciullacci, Philosophiedozent an der Universität von Bergamo, findet in diesem Verständnis von Sprechen eine Vermittlung des nicht Vermittelten. Während die Praxis der männlichen Genealogie auf Ab- und Herleitbarkeit besteht, fokussiert die Praxis einer feministischen weiblichen Genealogie darauf, das immer schon Hergeleitete hingegen zu öffnen.
Fanciullacci berichtet, dass Muraros Lehrer Bontadini von ihr verlangte, ihr Frausein zu verleugnen, um zum Universalen vorzudringen. Sie antwortete aber: „Ich bin eine Frau“. Diesem Widerspruch folgend, hat sie ein Denken initiiert, dass für Frauen wie für Männer fruchtbar ist.
So lässt sich auch neu verstehen, was eine Erfahrung ist. Sie ist etwas, das zwar durchaus in vorhandene Worte gefasst wird – sie wird ausgesagt und ist damit immer schon sprachlich vermittelt. Allerdings erweist sich das Gesagte geradewegs auch als eine Erfahrung, die nicht vermittelt ist, weil diese im gewohnten Vermittelten weder „abgebildet“, „aufgehoben“ noch ableitbar ist. Damit ist eine Erfahrung ein Zwischending zwischen vermittelt und unvermittelt (in dieser Reihenfolge). Sie zeigt die Schwächen und Fehler vorhandener Vermittlungen auf und regt dazu an, neue Vermittlungen zu finden.
Was ist Sprachkritik?

Diese Ausführungen führen letztlich dazu, Ansätze der Sprachkritik zu unterscheiden. Fanciullacci folgend kann eine Unterscheidung von zwei Sichtweisen auf Sprache herausgearbeitet werden: Die von ihm beschriebene Sichtweise auf vorhandenes Sprechen als die Vermittlungsinteraktion eines schon Vermittelten und zugleich noch nicht Vermittelten beinhaltet eine Kritik an der (Sprach)Politik der Repräsentation. Auf Repräsentation zu setzen, erweist sich als unzureichend, weil die Positionierung einer Repräsentation nicht umfasst, wie das neu zu Repräsentierende mit den schon Vermittelten vermittelt wird. – Wir können zum Beispiel an die jungen, tatkräftigen, gut ausgebildeten und intelligenten Frauen denken, die sich mit eigenem politischem Stolz den Faschisten verschreiben. Sie sind sichtbar in den Medien repräsentiert, in welche Vermittlungszusammenhänge sie sich aber stellen, was ihre Repräsentation in Erscheinung treten lässt – die Idee von Volk und Nation –, ist jedoch politisch problematisch.
Dieser Einordnung der Politik der Repräsentation zufolge ist eine Repräsentation nicht per se gut oder schlecht. Wie sie wirkt, hängt gerade auch davon ab, welche Zusammenhänge das Repräsentierte aktiviert. Mit der feministischen Idee also, Frauen zu repräsentieren, waren stillschweigend „gute“ Zusammenhänge gemeint, solche, in denen Pluralität und eine neue politische, demokratischere Ordnung angestrebt werden sollen.
Der italienische Differenzfeminismus hat sich außerdem immer gegen die Repräsentation von Frauen ausgesprochen, denn keine Frau kann für alle Frauen sprechen. Er vertritt die Position, dass „DAS Geschlecht“ nicht repräsentierbar sei.
Die Journalistin Ida Dominijanni führt die Kritik an der Repräsentation dazu, zu überdenken, dass Frauen auch für problematische Prozesse in einer Demokratie funktionalisiert werden können, wenn „Frauenpolitik“ in demokratischen Ordnungen sich darauf beschränkt, abzuzählen, wie viele Frauen wo repräsentiert sind.
Die Sichtweise des „vermittelt Unvermittelten“ lässt also eine spezielle Alternative im Verhältnis zur Sprache aufscheinen. Nicht nur vermeidet sie eine Reduktion auf die Repräsentation, sie erfordert auch nicht, ein Außerhalb der Sprache aufsuchen zu müssen, um Sprache als Hort des Determinismus zu überwinden. Ferner bietet sie eine Alternative zur De(kon)struktion vorhandener Gedanken, denn diese wiederum führe weder zu neuen Vermittlungen noch zu neuen Möglichkeiten.
Das Symbolische als das offene Vermittlungsmoment des Sprechens, das das Spannungsfeld zwischen dem schon Vermittelten und einem noch zu Vermittelnden benennt, eröffnet für den Feminismus die Möglichkeit, eine „exzentrische“ Position einzunehmen, so Dominijanni. Eine solche Positionierung erlaube es, statt sich einer modernden oder postmodernen Position zu verschreiben, sich um solche Positionierungen grundsätzlich „herumzuschiffen“.
Das Besondere der italienischen Sichtweise sei, statt der Konstruktion oder Dekonstruktion die Erfahrungen der Freiheit von Frauen als subjektiven Differenz-Faktor ernst zu nehmen und dessen Potential zu entwickeln. Die Journalistin findet in dieser Möglichkeit die der Realisierung der Differenz des Subjektiven, die in der Moderne auf spezifische Weise als politische Kraft wiederbelebt wurde.
Jenseits von Ziel, Zweck und Macht: das Politische profilieren
Bei dem vorgestellten Sprechen in Gemeinschaft handelt es sich um Begegnungen in vertrauensvollen, nicht instrumentellen Beziehungen – „relazioni senza fine“ (Maria-Milagros Rivera Garretas) –, wobei „fine“ sowohl Ende als auch Zweck bedeutet. Nicht die Machbarkeit oder der Wille, sondern die Distanz zur Macht und das Von-sich-selbst-Ausgehen in verbindlichen Beziehungen ermöglichen es, in festgefahrenen Gedanken und Kriterien neue Öffnungen zu bewirken (Muraro in: Diotima, Die Welt zur Welt bringen, 1999, 18-37). – Immer wieder von Neuem Öffnungen zu erzeugen, um neue Möglichkeiten zu generieren, Wanda Tommasi von Diotima hat das einmal „die Arbeit des Knechts“ genannt. Diese Arbeit besteht darin, immer wieder neu den „Herrn“ zu identifizieren und ihn zu dezentrieren, indem vorhandene Differenzen dafür genutzt werden, neue Wege zu beschreiten. (Diotima, Die weiblichen Wurzeln der Autorität, 1999, 87).
Das Von-sich-selbst-Ausgehen in verbindlichen Beziehungen benennt eine Perspektive, die nicht „modern“ oder „postmodern“ ist, also nicht konstruiert oder destruiert, sondern so neu ordnet, dass sich die Möglichkeiten erweitern. Es handelt sich dabei um die konkreten Möglichkeiten, die eine jede einzelne in ihrem Begehren erkennen kann.
Um dieses Sprechen zu praktizieren, braucht es zweckfreie Räume des Sprechens. Darum bilden der Frauenbuchladen und seine Treffen, die DIOTOMA-Gemeinschaft, die Zeitschrift „Via Dogana“ ein notwendiges Zentrum dieses Sprechens. Cosentinos Ausführungen über diesen Zusammenhang von „Theorie“ und „Praxis“ werden nachvollziehbar. Solche Räume bilden den Ort, an dem Sagbares gewonnen und das nun Sagbare auf neue Vermittlungswege trifft: auf die Vermittlungen, die durch Frauenbeziehungen initiiert werden. Aus subjektiv vielen Möglichkeiten kann auf diese übersubjektive Weise Mögliches werden.
Die patriarchale und die mütterliche Ordnung des Sprechens
Wie sehr Muraros sprachphilosophische Arbeiten mit der Kritik am patriarchalen Verständnis von Sprache und Sprechen verknüpft sind, zeigt sich darin, dass sie dazu beitragen, unterschiedliche Vermittlungsordnungen zu unterscheiden. Während die väterlich-patriarchale Sprechordnung die Geste der Befehls-Gehorsams-Struktur trägt, kann für die mütterliche Ordnung gesagt werden, dass sie auf Ergänzung setzen: Worte werden geschenkt, Sprechende ergänzen einander und so werden Worte zu Leitern, um im Von-sich-selbst-Ausgehen und Miteinander-Sprechen Sinn gewinnen zu können (vgl. Muraro, Die symbolische Ordnung der Mutter).
Auch Cesare Casarino, Professor für Cultural Studies und vergleichende Literaturwissenschaft, außerdem Mitherausgeber von „Another Mother: Diotima and the Symbolic Order of Italian Feminism. Cultural Critique Book (2018)”, schließt sich der Auffassung Muraros an: Die Mutter ist, was die Sprache ist, und die Sprache ist, was die Mutter ist. Das Leben und die Sprache haben Muraro zufolge dieselbe Matrix. Das heißt, dass es zwischen Sagbarem und Wirklichkeit keine Trennung gibt, da sie beide dieselbe Matrix haben.
Was steckt hinter einer solch ungewöhnlichen Bestimmung? Sie lässt sich vielleicht dadurch erklären, wenn man die Erfahrung heranzieht, dass eine Mutter das Interesse hat, einem Kind das Sprechen zu lehren. Die Gründe, warum, aber auch wie sie es sprechen lehrt, zeigt (ihm) an, was Sprechen umfasst und umfassen kann. Cesarino findet in dieser Sichtweise eine neue Vorstellung von Triangulierung. In dem sprachpsychoanalytisch orientierten Triangulierungsschema „Sein – Sprache – Wir“ oder „Sein – Denken – Sprache“ wird „Mutter – Sprache – Wir“ erkennbar.
Dieser mütterlichen Ordnung des Sprechens wohnt zudem die Geste inne: „Ich bin dir wohlgesonnen und möchte, dass du (gut) lebst“. Fehlt diese Geste aber oder ist sogar die gegenteilige vorhanden – etwa „Ich spreche dir das Personsein ab und mache dich zur Sache“ –, dann, so der Philosophieprofessor Paolo Gomarasca, kann Muraro gefolgt werden, wenn sie aussagt, dass Frauen unter „dem Gesetz der Deportation“ leben. Diese augenfällige Bewertung weise eine erstaunliche Übereinstimmung mit einer Erfahrung von Holocaust-Überlebenden auf. Einige von ihnen erzählen nämlich, dass sie zwar frei sind, aber nicht über ihre Erlebnisse sprechen können. So kann man davon ausgehen, dass diese Menschen keine Verbindung zwischen ihren Erlebnissen und ihrem Sprechen als Von-sich-ausgehen-Können herstellen können, weil ihr Sprechen-Können über diese Lebensphase durch die Erfahrung der systematischen Verleugnung ihres Personseins abgeschnitten ist. Es legt sich nahe: Ohne die mütterliche Geste des Sprechens scheint es kein Sich-Sagen-Können zu geben.
Philosophie praktizieren lernen
Die Philosophin Diana Sartori, die gleichfalls zur Gemeinschaft Diotima gehört, griff wiederum die Erfahrung der Orientierung an der Mutter als Lehrerin des sprachlichen Weltbezugs auf. Die Dankbarkeit und Wertschätzung des („ganzheitlichen“ sprachlichen Vermittlungs-)Werks der Mutter ist die Voraussetzung dafür, mit der Tätigkeit des Philosophierens beginnen zu können. Sartoris Ansatzpunkt lässt sich konkretisieren: In der Beziehung zur Mutter erfahren Neuankömmlinge konkrete Weltbezüge, die im gemeinsamen Sprechen vermittelt werden. Diese geben ihm Orientierung, lehren, die Beziehung zur Welt und zu anderen zu reflektieren. Dabei lernen sie, Vermittlungsweisen zu verstehen und eigene zu entdecken.
Satori beschreibt, wie es ihr als junge Philosophin gelungen ist, durch das Beziehungsnetz von Frauen, die nach Sagbarkeit suchen, in der Philosophie anzukommen. Die symbolische Ordnung der Mutter zu erfahren, erlaubt es produktiv zu werden, weil es sich um eine offene Ordnung handelt, also um eine, die aktiv von derjenigen mitgetragen wird, die sie anerkennt.
Die sexuelle Differenz sprechen
Mit Sartoris Ausführungen lässt sich ein weiterer zentraler Aspekt des italienischen Differenz-Ansatzes präzisieren. Das Sprechen-Lernen in der offenen mütterlichen Ordnung des Sprechens gilt auch für das Sprechen über die Erfahrungen des Sexuellen. Auch dieses muss von einer einzelnen Person mitgetragen werden.
Indem Kinder erleben, dass das Sexuelle immer schon gedacht ist, weil ihnen irgendjemand etwas dazu sagt oder auch davon ablenkt, darüber zu sprechen, erleben sie, dass es denk- und sagbar ist. Durch die Erfahrung eines schon Gedachten verwandelt sich das Sexuelle in ein Denk-und Sagbares. Es wird letztlich als eine „denkende sexuelle Differenz“ erfahrbar, und zwar dann, wenn das Kind anfängt, sich seine eigenen Gedanken zum Sexuellen zu machen, sein Erleben in Sprache und in ein Denken zu fassen und ihm persönliche Bedeutung zu geben.
Statt eines (vermeintlich) Statischen und Gedachten wird das Sexuelle derart als ein Genetisches und Denkendes, Bedeutungen Gerierendes erfahrbar, kann Sartori folgend konstatiert werden. Als derart „Denkendes“ erweist sich das Sexuelle als frei. Als eine solches ist es nicht „repräsentierbar“, aber die Einzelnen können ihre Erfahrungen mit zur Sprache bringen.
Damit lässt sich eine Unterscheidung zweier Verhältnisse zwischen dem Sexuellen und Freiheit vornehmen: Einmal gibt es die Variante, frei vom Sexuellen sein zu wollen. Und dann gibt es die, die die Philosophinnen von Diotima bestimmt haben als „der freie Sinn der Geschlechterdifferenz“. Damit ist gemeint, dass das Sexuelle als ein frei Vermittelbares positionierbar wird, als etwas, das zu gerade auch zu neuen Vermittlungen anregt, damit im Leben der Menschen ein Vermittelt-Unvermitteltes darstellt und gerade als ein solches Sinn zu generieren vermag.
Sartori macht außerdem stark, dass in dem Erfahren und Erfinden von Vermittlungsstrukturen die Erfahrung des Phänomens der Realität angesiedelt ist. Das Reale erweist sich als Effekt der Möglichkeit, die Vermitteltheit der Dinge der Welt anzuerkennen, und genau dadurch die Möglichkeit zu verstehen, Vermittlungen gestalten zu können, und zwar auch solche, die bei einem selbst anfangen und dazu beitragen, Realität auszubilden. Sich in diesem Geflecht zu situieren, erlaubt anzuerkennen, abhängig zu sein, weil man zugleich frei und gebunden sein kann. Diese Erfahrung des Realitätssinns kann auch auf das Erleben der Realität des Sexuellen ausgeweitet werden.
Die sexuelle Differenz spricht, denkt, urteilt, öffnet
Die unterschiedlichen Ausführungen dieses Studientags können dazu genutzt werden, das Konzept, das in Deutschland unter „italienischer Differenzfeminismus“ firmiert und das vielen Missverständnissen ausgesetzt ist, nochmals genauer zu erklären.
Der Ansatz „das Denken der sexuellen Differenz“ grenzt sich von einem psycho-essentialisierenden Sprachverständnis ab, wie es der Phallogozentrismus und die Hysterie („der Penis“ bzw. der „Penisneid“ oder aber „die Gebärmutter“ spricht, also Geschlechtsorgane sprächen aus dem Mann sowie aus dem Mädchen/aus der Frau) oder wie es das Patriarchat als naturgegebene Staat- und politische Ordnung darstellen würde, in dem der Vater zusammen mit der gesellschaftlichen Ordnung naturgemäß befiehlt. Gegen diese Vorstellung des Sprechens als definiertes Sexuiertes hebt der Ansatz der sexuellen Differenz die begehrende Eigenart des Sprechens hervor, die im Generationengefüge entsteht, sich darin entwickelt, ausdifferenziert und neu verdichtet.
Was das Patriarchat betrifft, so tritt hervor, dass der Befehl des Vaters auf das mütterliche Sprechen-Lernen angewiesen ist, wobei es die Offenheit und die Möglichkeiten der Muttersprachlichkeit begrenzt und dem Interesse unterordnet, die väterliche Befehlsgewalt zu erhalten. Denn ein jedes Sprechen bleibt auf die symbolische Dimension angewiesen, sonst könnte eine Person niemals „ich bin“ sagen und sich sprechend mit Dingen in Beziehung setzen, in diesem Fall mit Befehlen, die sie auf sich beziehen können muss. Da es auf diese mütterliche Dimension angewiesen ist, stellt das Patriarchat eine beständig implodierende Ordnung dar, kann daraus gefolgert werden.
In den persönlichen Gesprächen an dem Studientag wurde außerdem immer wieder angesprochen, dass der Dialog zwischen dieser Generation der italienischen Feministinnen und der der jüngeren oftmals schwierig sei. Mir scheint ein wichtiger Aspekt zu sein, dass sich die jüngere Generation aufgrund der Sex-Gender-Paradigmatisierung deutlich an dem tradierten Diskurs über die Biologie der Körper abarbeitet, während der Muraro-Diotima-Mailänderinnen-Diskurs mit dem Paradigma „sexuelle Differenz“ das Zur-Sprache-bringen-Können des Sexuellen und folglich die Schnittstelle von Biologie, Gesellschaft und dem Individuellen (als „Von-sich-selbst-Ausgehen“ und Sprechen in der symbolisch offenen, mütterlichen Ordnungsweise) in den Fokus rückt. Simone de Beauvoirs Paradigma „sexuelle Differenzierung“ halte ich für eine Brücke, die dazu beitragen kann, eine Verbindung zwischen diesen beiden Diskursrichtungen aufzuzeigen.[2]
Den „großen Erzählungen“ die Vielfalt weiblicher Existenz entgegensetzen
Die spanische Mediävistin und Gründerin des Zentrums für Frauenforschung an der Universität Barcelona María-Milagros Rivera Garretas beschreibt, wie ausschlaggebend Muraros historische Arbeiten und insbesondere deren Perspektiven für ihren eigenen Zugang zu den Schriften mittelalterlicher Frauen ist. „Wie manifestiert sich das Leben einer Frau in ihren Schriften?“ und „Wie wirkt sich das auf mein eigenes Selbstverständnis aus?“, wurde zu ihrer zentralen Forschungsperspektive.
Sich als Zeugin der Leben von anderen Frauen verstehen zu lernen und dies in gemeinsam forschenden Frauenbeziehungen zu eruieren, erlaubt, die vielfältigen Frauenerfahrungen in der Geschichte zu würdigen. Dies sei ein zentraler Schritt, um nicht im Misstrauen gegenüber den „großen (Männer)Erzählungen“ stecken zu bleiben, sondern das eigene historische Selbstverständnis zu entwickeln. Das impliziert auch, so kann ergänzt werden, den stereotypisierenden Erzählgewohnheiten des Patriarchats nicht die Deutungshoheit über die Geschichte der Frauen zu überlassen.
In diesem Sinne sind Muraros Arbeiten über die Schriften von Mystikerinnen aufschlussreich. Die Philosophin Wanda Tommasi (Diotima) führt aus, wie wichtig zum Beispiel Muraros Entdeckung von Maguerite Porete war, etwa deren Aussage, dass das Beste das ist, was fehlt, oder aber die Erkenntnis, nicht gegen das Gesetz zu arbeiten, sondern über ihm zu stehen.
Muraro ent-deckt bei den Mystikerinnen Prinzipien des Politischen, die sie ihre eigenen Einsichten weitertreiben lassen und diese bestärken. Bei mystischen Denkerinnen lasse sich ein Vertrauen in die Intelligenz der Liebe finden, das sie dem Gesetzesglauben oder der Weltabsage und dem Hass entgegengesetzt haben – ein Verhältnis, das Muraro besonders beeindruckt hat, so Tommasi.
Ferner stellen diese Autorinnen Modelle dafür dar, was es heißt, von sich selbst auszugehen und zugleich in offenen Beziehungen zu sprechen. Denn sie sprechen in ihrer Beziehung zu Gott. Damit steht ihnen die größte Möglichkeit dafür zur Verfügung, von sich selbst auszugehen und sich zugleich an eine Beziehung zu binden, und zwar an eine, in der die Größe des eigenen Begehrens ebenso erkennbar wird wie der Sinn der Bindung an eine*n andere*n. Tommasi betont, dass es sich dabei um eine besondere Form von Individualität handelt, nämlich um einen Individualismus, der in Bindungen existiert. Es wird erkennbar: in einer solchen Form von Bindung kann der Prozess einer Selbstwerdung offengehalten werden.
An dieser Stelle kann zudem festgehalten werden, dass die Texte der Frauen aus anderen Jahrhunderten zeigen, dass „Freiheit“ nicht unbedingt in den Begriffen der Freiheit thematisiert werden, sondern in denen der Transzendenz ihren Ausdruck finden kann. Hier scheint es wichtig, die Geschichte des Konzepts „Freiheit“ im Blick zu behalten, denn dieses Konzept reüssierte in der Moderne erst so richtig mit der Französischen Revolution.
„Aus aller Welt“: Die Überwindung gewohnter Bewertungen öffnen
Ein weiteres Arbeitsfeld Muraros stellt die Philosophin Annarosa Buttarelli von Diotima vor. Im Jahr 2000 veröffentlichte Muraro in „Die Menge im Herzen“ (dt. 2001) Kommentare zum politischen Tagesgeschehen. Für ihre Kommentare greift Muraro gezielt auf Leser:innenbriefe, die Rubrik „Aus aller Welt“ und auf Skandalchroniken zurück. Auf diesen Seiten geht es um Menschen in allen möglichen Lebenslagen. Hier wird in der Regel auch mehr über Frauen und ihr Leben als in anderen Zeitungsrubriken gesprochen. Es lassen sich immer wieder Berichte finden, die erzählen, ohne zu beschönigen, moralische Vorurteile zu äußern oder die berichteten Situationen schon eindeutig klassifiziert zu haben.
In diesen Berichten würden Stereotypisierungen aufgebrochen, alleine schon dadurch, dass von den einzelnen Ereignissen und Skandalen berichtet wird. Muraros Kommentare bestehen darum vor allem darin, die gewohnten Bewertungsmuster sichtbar zu machen, zu öffnen und zu kommentieren. Hiermit können die jeweiligen transformativen Momente dieser Berichte herausgearbeitet werden. Sie laden zu neuen Bewertungen ein, zu dem also, was diese Berichte erst berichtenswert macht.
Die feministischen politischen Antworten neu beleben
Die italienische Journalistin Ida Dominijanni machte sich in ihren Ausführungen Sorgen um den patriarchalen Backlash. Darum fordert sie in ihrem Beitrag dazu auf, neu herauszuarbeiten, welche Perspektiven der italienische frauenpolitische Diskurs für die aktuellen politischen Entwicklungen ermögliche.
Dominijanni hält es nach wie vor für eine zentrale politische Kraft, die „weibliche Differenz“, beobachtbar im nicht kategorisierbaren „Muraro-Stil“, als Verarbeitungsmodus des konkret erfahrbaren Unterschiedenseins und sich Unterscheidens in all seinen – gesellschaftlichen und symbolischen – Dimensionen in Sprache zu fassen. Denn hierdurch entstehen konkrete Bewegungen, die den Raum des Sagbaren und zugleich den der gesellschaftlichen Möglichkeiten erweitern.
Muraros Stil, dabei nicht neue Regeln und Normen zu produzieren, sondern die Hindernisse zu „umschiffen“ (ital. „schivare“), also die Arbeit des Öffnens nie aufzugeben, führe zu einer „Revolution in der Revolution“. Inmitten der 68er Revolution starten Frauen eine eigene Revolution, charakterisiert durch eine solche „schivata“ (dt. „Ausweichmanöver“): ein Umschiffen, sich-Entziehen, sich Nicht-finden-lassen. Es handelt sich um eine Vorgehensweise, die gerade nicht dazu führt, eine neue Ordnung auszurufen. Im Zusammenhang mit den vorausgehenden Ausführungen kann es als ein Öffnen verstanden werden, dessen konkreter Sinn durch die Auseinandersetzung mit anderen Frauen artikulierbar wird.
Außerdem mache die Praxis der zweckfreien Beziehungen zwischen Frauen deutlich, dass Feminismus auf eine besondere Weise demokratisch orientiert ist. Die Rekonstruktion der Konzepte „die Kraft der Differenz“, „Begehren“, „Autorität“ und „Vermittlung“ lässt den Bruch zwischen dem modernen und dem postmodernen Paradigma überwinden.
Der Feminismus der 70er Jahre habe alles aus den Angeln gehoben, das führte zu einer Freude und zu einem Überschwang, der heute verloren gegangen ist. Wie können wir nun die ursprünglichen Prämissen des Feminismus neu lancieren? Dominijanni schlägt drei Diskussionsschwerpunkte vor: Demokratie, Kommunikation und Gewalt. Was Demokratie, Kommunikation, aber auch Gewalt seien (vgl. Muraro, Stärke und Gewalt), welche Antworten auf die gegenwärtigen Schwächen der Demokratie und Kommunikation gegeben werden können, hierzu können die vorhandenen Erkenntnisse und Erfahrungen neu gesichtet und weiterentwickelt werden. So sei, was die Kommunikation betrifft, gegenwärtig erfahrbar, dass die Unterscheidung Sagbarkeit-Unsagbarkeit aufplatze, weil so getan werde, dass alles sagbar sei, das Gesagte aber keinen Sinn habe bzw. keinen Sinn annehmen kann. In Verbindung mit den anderen Beiträgen wird deutlich, dass hier die Qualität des Von-sich-selbst-Ausgehens fehlt, das in konkreten Beziehungen aufgefangen und auf diese Weise an das Sinnannehmen gebunden bleibt.
Hörte man Dominijanni, aber auch anderen Kongressteilnehmerinnen zu, dann tritt auf dieser Tagung auch hervor, dass sie sich nach dem „Überschwang“ und dem „Übermut“ ihrer frauenbewegten Anfänge sehnen. Hängt diese Sehnsucht damit zusammen, dass die Einsichten des gemeinsamen Arbeitens in den letzten Jahrzehnten verschwinden und die Erfahrungen nutzlos zu werden scheinen?
Um sich nicht von einer solchen Stimmungsfalle gefangen nehmen zu lassen, kann an ein zentrales politisches Prinzip erinnert werden, das die Mailänderinnen formuliert haben, nämlich daran, eine Kommunikation zwischen den konkreten „Erfahrung[en] der Niederlage“ und dem „intakten Begehren“ von Frauen herzustellen (Libreria, Wie weibliche Freiheit entsteht, 146). Diese Dynamik auch in den aktuellen politischen Entwicklungen zu initiieren, kann immer wieder zu neuen Orientierungen führen, vielleicht also zu Einsichten, die die aktuellen backlash-Entwicklungen zu transformieren erlauben.
Außerdem kann die Sichtweise der Anfänge um die Einsichten derjenigen Frauen ergänzt werden, die den Übermut der „Kindheiten“ relativieren, und die sich davon tragen lassen wollten, inmitten der verschlossenen Verhältnisse anzusetzen – auch hierfür lohnt ein Blick in die Texte von Autorinnen vergangener Jahrhunderte, etwa in die Ausführungen einer Hildegard von Bingen oder Teresa von Avila.[3]
Stringenz und Bedeutung
Am meisten hat mich an diesem Studientag überrascht, wie stringent sich die einzelnen Beiträge ergänzten, obgleich sie sehr unterschiedlich ansetzten oder sich im Vortragsstil präsentierten. Vieles war mir persönlich vertraut. Und dennoch wurden sein Potential und seine Zusammenhänge neu sichtbar.
Den „italienischen Differenzfeminismus“, genauer gesagt das Paradigma „der Politik der sexuellen Differenz“ bzw. „der Geschlechterdifferenz“ halte ich schon seit Langem für die große intellektuelle und praktische Alternative zu einem (wieder verstärkt) am Natur-Gesellschaft-Dualismus orientierten feministischen Diskurs. Hier ist ein Paradigmenwechsel gelungen, der kaum verstanden wird, gerade auch, weil die entsprechende theoretische Bildung, und vor allem aber auch die entsprechende politische Praxis fehlt.
Die Beiträge zu Luisa Muraros Werk und Stimme ließen auf den Studientag immer wieder hervortreten, wozu diese dargestellte Paradigmatisierung eine Alternative darstellt und was seine Besonderheit ausmacht. Alleine schon einen Tagungsbericht schreiben zu können, der nicht bloß einzelne Beiträge und Aspekte aufreiht, sondern selbst zu einem Sinngefüge gerät, verdeutlicht diese Stringenz und hilft vielleicht dabei, den „italienischen Differenzfeminismus“ und darin Luisa Muraros Stimme und Werk neu zu würdigen. Dominijannis Impuls wiederum, das Erkannte und Erfahrene noch einmal neu zu sichten und zu den aktuellen Entwicklungen die Stimme zu erheben, lädt im Sinne einer politischen Praxis von Frauen dazu ein, weiterhin mitzuwirken und neu mitzusprechen.
Ich danke Traudel Sattler für ihre Anregungen und Ergänzungen, und insbesondere auch für ihre Gastfreundschaft während meines Tagungsbesuchs in Mailand.
[1] Zum Programm: https://www.libreriadelledonne.it/wp-content/uploads/2025/07/CONVEGNO_LUISAMURARO.pdf. Um Zusammenhänge zwischen den Beiträgen deutlich zu machen, folgen meine Ausführungen nicht ganz dem Programmverlauf.
[2] Vgl. Günter, Das Paradigma der sexuellen Differenz endlich entdecken
[3] Vgl. Günter, Andrea: Zur Welt kommen: die Welt lieben. Hannah Arendts Rezeption des Christentums und die Rekonstruktion des Politischen, in: Elisabeth Hartlieb, Stefanie Schäfer-Bossert (Hg.): Feministische Theologie, Politische Theologie. Befreiungstheologie revisited, Sulzbach&Ts. 2012, 43-56
Das muss ich einfach vorher sagen:
Ich freue mich schon so sehr auf diesen Beitrag über LMs Lebenswerk!
Danke, Andrea!
Also mutig rein in dieses Meer aus schwerwiegenden Worten…
Ich würde mich freuen die Beiträge zu erhalten. Vor Jahren nun habe ich angefangen Muraros Bücher zu lesen.
Danke im Voraus.
Wie kann ich Sie/Euch ansprechen? Ich nehme einmal das “Arbeits-Du”, welches wir in unseren
Treffen in unterschiedlichen Gruppen tätigen.
Liebe Andrea, liebe Antje,
selten habe ich mich so verstanden – einverstanden gefühlt. Mich begleiten seit Jahrzehnten unausprechliche Gedanken. Ich kann nicht so formulieren, dass es verständlich also nachvollziehbar ist. Viele kleine Schritte, von denen diese Zusammenfassung ein großer ist, eröffnen mir Felder der Kommunikation. Wie immer heißt es: üben:-)
Sehr gerne wäre ich mit dabei gewesen….
Ein herzliches Danke-schön!
Wow, was für ein schöner und facettenreicher Überblick.
Danke an Andrea Günter und Antje Schrupp.
Ich habe diesen Beitrag gelesen als Trainerin fuer das Zuercher Ressourcen Modell (ZRM) und als meinen eigenen Theorierahmen das Modell der Informationsverarbeitungssysteme von Wilma Bucci angelegt:
Wir haben als Mensch drei Informationscodes:
– Den vor-symbolischen Code, die Welt des Körpers (Gefühl)
– den symbolisch nonverbalen Code, die Welt der Bilder (Bilder, Klänge, Gerüche..)
– den symbolisch verbalen Code, die Welt der Buchstaben.
Descartes verdanken wir das folgenschwere Weltbild “ich denke, also bin ich”.
1995 korrigiert Antonio Damasio: “Descartes’ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn”
Das ist die empirische Grundlage der Verbindung /Synchronisation von Unbewusstem (Koerper/Gefuehl) und Bewusstem (Verstand)
Über diesen Weg (plus etwas Hegel) verstehe ich die Mailänderinnen.
Und Euer toller Tagungsrueckblick hat mich dazu gebracht gleich nach dem Staubsaugen diese Gedanken und Erfahrungen mit Euch teilen zu wollen
Nochmals danke für Euren tollen Impuls!
Herzlichen Gruß in diesen schoenen neuen Tag in diese starke Reflektionsgemeinschaft,
Irmgard