Forum für Philosophie und Politik
Von Juliane Brumberg
Ja? Ist sie das? Können wir sowas heute noch sagen? Oder überhaupt denken?
Vor Kurzem stand bei einem Wochenende dieser Satz einer Denk-Freundin im Raum. Er hat uns herausgefordert. Und tat irgendwie auch gut. Wann hatten wir das angesichts der schlimmen weltweiten Krisen zum letzten Mal gehört? Wir sind es gewöhnt – und die Medien tragen dazu bei, diese immer größer zu machen – mit einer Krise nach der anderen konfrontiert zu werden. Erst Corona, dann der Ukraine-Krieg und im Herbst der schlimme Terror-Anschlag auf die jungen Menschen in Israel. Dazu die Klimakrise und die Zunahme populistischer und rechtsradikaler Tendenzen nicht nur in anderen westlichen Ländern sondern auch bei uns in Deutschland. Das macht Angst. Und mit Angst kann man reichlich Klicks (und Geld) verdienen. Viele Medien tragen dazu bei, dass die Zukunft höchst bedrohlich und bestimmt nicht großartig beschrieben wird. Tatsächlich erlebe ich es auch in vielen Alltagsgesprächen, dass es sehr schnell darum geht, wie schlimm alles ist.
Vieles ist ja auch wirklich schlimm. Ich bin besorgt. Aber ich bin nicht bereit, mir ständig Sorgen zu machen. Oder machen zu lassen. Ich möchte dem etwas entgegensetzen. Mich bedrückt der Gedanke an sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Ich möchte mich nicht in einen pessimistischen Strudel hineinziehen lassen. Derzeit geht es den meisten Menschen in Deutschland und in weiten Teilen Europas so gut, wie selten zuvor. Das wird wenig benannt. Stattdessen machen wir uns Sorgen um Sorgen. Ich möchte wachsam bleiben. Und gleichzeitig denken und sagen können, die Zukunft kann großartig werden. Jede Krise bietet auch eine Chance zu neuen Entwicklungen. Wir können sie nutzen. Und die Zukunft mitgestalten. Oder im Pessimismus verharren. Wie sagte eine andere Denkfreundin zum Abschluss unserer Diskussion: “Die Zukunft ist groß – aber nicht artig!“
Hallo Hanne Hutzler, ein Blitzlicht ist kein Artikel. Es soll kurz etwas beleuchten – einen Gedanken, einen Hinweis, eine Beobachtung, eine Erinnerung, eine Erfahrung, eine Situation. Gut, das haben Sie vielleicht nicht gewusst. Trotzdem ist mir unverständlich, warum Sie statt Ihrer Kritik uns nicht an den Begründungen und Belegen teilhaben lassen, die es Ihrer Aussage nach “ja gibt”. Ich freue mich jedenfalls sehr darüber, dass meine Kollegin dieses Blitzlicht geschrieben hat, um unseren Leser:innen das weiterzuschenken, was uns bei unserem Denkwochenende gut getan hat. Und auch bei den (gegenwärtig schwer belasteten) Freundinnen, denen ich davon erzählt habe, hellte sich ihr Gesicht auf, ohne weitere Begründung oder Beleg.
Liebe Juliane,
vielen Dank für Dein Blitzlicht.
Er trifft mich genau in dieses Gefühl hinein, dass alles gerade schlimmer, gewaltsamer, unvernünftiger, … wird. Das hat mir gut getan.
Herzliche Grüße
Katja
Tut mir leid, aber da fehlt mir doch wenigstens ein wenig Begründung oder Beleg, die es ja gibt.