beziehungsweise – weiterdenken

Forum für Philosophie und Politik

Rubrik Blitzlicht, denken

Judenhass, „feministisch“

Von Jutta Pivecka

Der Antisemitismus findet in feministischen Kreisen weltweit und auch in Deutschland (wie in andere “linken” Bewegungen) Verbündete; das zeigt sich nicht erst seit dem Massaker vom 7. Oktober und dem Verteidigungskrieg Israels gegen die Hamas. Die „#MeToo“-Bewegung wurde ebenso rasch von antisemitischen Akteurinnen unterwandert, wie wenige Jahre später „BlackLivesMatter“. Jüdische Aktivistinnen wurden bei Demonstrationen ausgegrenzt und angegriffen. Slogans wie „From the river to the sea, Palestine will be free“, die zur Auslöschung Israels aufrufen, wurden auch auf feministischen Demonstrationen geduldet. 

Ikonen des „intersektionalen“ Feminismus wie Angela Davis in den USA oder Emilia Roig in Deutschland fallen immer wieder durch antisemitische Äußerungen auf. Emilia Roig zum Beispiel gibt im „Neuen Deutschland“ hanebüchenen, antisemitischen Unsinn darüber von sich, dass Jüdinnen und Juden nach dem Holocaust zu „Weißen“ gemacht worden seien (Neues Deutschland, 26.12.2023). Die feministischen Israel-Hasserinnen berufen sich stets darauf, lediglich „Israel-Kritik“ zu üben. (Selbst dies ist schon ein zutiefst antisemitischer Begriff, denn die Kritik an der Unterdrückung der Kurdinnen und Kurden durch den türkischen Staat führt eben bei denselben Akteurinnen nie zur „Türkei-Kritik“, nämlich zur Infragestellung des Existenzrechtes des heutigen türkischen Staates). In Wahrheit stehen Davis und Roig, wie viele andere, in einer linken, antisemitischen Tradition, die Merle Stöver in dem Sammelband „Judenhass Underground“ (hrsg. von Nicholas Potter und Stefan Lauer, erschienen 2023, aber noch vor dem Massaker vom 7. Oktober) nachgezeichnet hat. Sie zeigt auf, wie die vereinfachende Wahrnehmung des Antisemitismus als einer „Unterform von Rassismus“ die Analyse in Teilen der Linken fehlgeleitet hat. Die Diskriminierung jüdischer Frauen werde in feministischen Bündnissen häufig unterschlagen. Als Jüdinnen seien sie nicht willkommen; sie sollten sich bestenfalls „mitgemeint“ fühlen. Das donnernde Schweigen vieler feministischer Akteurinnen, nachdem die grauenvollen Akte sexualisierter Gewalt an jüdischen Frauen und Mädchen durch Hamas-Terroristen am 7. Oktober bekannt wurden, ist ein weiterer Beleg für diese Haltung in feministischen Bündnissen, oft solchen, die großen Wert auf ihre Allianzen mit muslimischen Akteurinnen legen und diese offenbar nicht gefährden wollen, indem sie sich offen und klar gegen (auch auf Israel bezogenen) Antisemitismus positionieren.

Merle Stöver schließt ihren Beitrag hoffnungsvoll: „Die Tatsache, dass mittlerweile vielerorts kritische Stimmen zu hören sind, macht Mut. Denn es braucht einen Feminismus, der seinem Anspruch, ein gutes Leben für alle Frauen erkämpfen zu wollen, gerecht wird. Einen, der Antisemitismus mit der gleichen Entschlossenheit entgegentritt, wie er es in den vergangenen Jahren auch gegenüber Rassismus gelernt hat. Einen Feminismus, der bereit ist, zu lernen, und der bereit ist, eine Vereinnahmung feministischer Anliegen zu erkennen und sich ihr entgegenzustellen.“ Es fällt schwer, nach dem 7. Oktober 2023 und der Reaktion vieler feministischer und linker Bündnisse an diesem Optimismus festzuhalten. Und doch bleibt einer nichts anderes übrig. Denn ein antisemitischer, Israel hassender Feminismus, der die frauenverachtende Hamas als „Befreiungsbewegung“ einstuft, ist keiner, für den es sich einzutreten lohnt. Es ist vielmehr einer, der bekämpft werden muss. 

Zum Weiterlesen:

Judenhass Underground, hrsg. von Stefan Lauer und Nicholas Potter, Hentrich & Hentrich Verlag, 2023,

David Baddiel: Jews don´t count, 2021

Jean Améry: Der neue Antisemitismus, Neuauflage bei Klett-Cotta ab 13. Januar 2024

Judith Coffey und Vivian Lauer: Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen, Verbrecher Verlag, 2021

Autorin: Jutta Pivecka
Redakteurin: Jutta Pivečka
Eingestellt am: 15.01.2024
Tags: , ,

Kommentare zu diesem Beitrag

  • Esther Gisler Fischer sagt:

    Liebe Julia

    Danke für deine Überlegungen, denen zu widersprechen ich jedoch leider nicht umhin komme: Erstens ist Kritik am Staate Israel und seinem völkerrechtswidrigem Gebaren alles andere als gegen seine Existenz gerichtet; wie kommt du auf so was?
    Zweitens konnte die sexualisierte Gewalt, welche die Hamas bei ihren grässlichen und in aller Schärfe zu verurteilenden Angriffen auf israelische Zivilsti:innen lange nur vermutet werden. Klar ist sie in aller Schärfe zu verurteilen!
    Drittens vernebelt wohl der kollektive Schuldkomplex vielen Deutschen die Sicht, wenn der Genozid an den Hereros und Namas, der sich vor ein paar Tagen zum 120 Mal jährte dort fast kein Thema ist und der Genozid, der eben in Gaza stattfindet, nicht anerkannt wird. Denn das, was dort passiert ist längst kein “Verteidigungskrieg” mehr!

    Gerne empfehle ich dir und allen Leser:innen diesen Artikel von Franziska Schutzbach:
    https://www.republik.ch/2023/12/16/was-heisst-in-diesen-zeiten-feministische-solidaritaet

    Freundlich grüsst dich
    Esther.

  • Rachel sagt:

    Was für ein enttäuschender Kommentar, der ohne viel (Nach-)Denken geschrieben sein muss, denn er macht genau das, was die Juden und Jüdinnen in dem verlinkten Gespräch von Neues Deutschland kritisieren! Und dabei werden sogar noch Emilia Roig, einer schwarzen Jüdin, die Worte im Munde verdreht. Sie sagt ganz klar: “Sind jüdische Menschen weiß? Natürlich sind sie nicht durchweg weiß.” Hingegen der Behauptung oben, analysiert – und kritisiert! – sie, dass weiße nicht-jüdische Deutsche, Juden und Jüdinnen “schrittweise und selektiv an das Weißsein assimiliert” haben, weil sie nur so Mitgefühl haben könnten. Solch eine Assimilation hat übrigens schon lange Tradition: Auch Italiener*innen und Ir*innen in den USA wurden nicht immer als “weiß” gelesen. Was Roig jedoch immer wieder betont – im Gegensatz zu den falschen Behauptungen oben: Juden und Jüdinnen sind genauso diverse wie alle anderen Menschen auch.

    Ich hatte mehr von bzw-weiterdenken erwartet, besonders in der Rubrik “Denken”!

  • Antje Schrupp sagt:

    @Esther – Ich habe mich in den vergangenen Wochen in vielerlei Debatten über den Nahostkonflikt eingeklinkt, und literally in ALLEN ging es am Ende der Argumentationskette um das Existenzrecht Israels. Unzählige Gespräche, und es läuft genau darauf hinaus: Der Staat Israel muss sich “auflösen”, oder aber es wird die “EIn-Staaten-Lösung” propagiert, was einen Staat mit jüdischer Bevölkerungsminderheit bedeuten würde. Deine Frage “Wie kommst du darauf” ist der beste Beweis dafür, dass du dich mit der Ideologie der Hamas und ihrem gemäßigten Flügel der Muslimbrüderschaft nicht beschäftigt hast, deren Einfluss auf die Debatte (auch in USA, auch in der UN) vollkommen unterschätzt.
    Deine Behauptung, die sexualisierte Gewalt hätte anfangs nur vermutet werden können – das schlägt dem Fass nun wirklich den Boden aus. Es ist alles von Anfang an dokumentiert worden, die Hamas-Vergewaltiger haben mit diesen Videos doch selbst angegeben. Noch nie hat es derartige brutale Massenvergewaltigungen gegeben, die so gut dokumentier worden sind, und bei denen die Opfer von Seitens großer feministischer Strömungen keine Solidarität erfahren haben. Eine Schande.

  • Jutta Pivecka sagt:

    @Rachel Ich möchte nicht auf alle Aspekte dieses Kommentars eingehen. Nur soviel: Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Daher hier noch einmal ganz knapp: Ich halte es für unsinnig und – mit Blick auf Antisemitismus – geradezu gefährlich, die Kategorien weiß/schwarz oder auch weiß/PoC, die aus der angelsächsischen/US-amerikanischen Debatte übernommen werden, auf alle möglichen Diskriminierungserfahrung zur projizieren. Gerade die Wahrnehmung von Antisemitismus als einer “Unterkategorie” von Rassismus ist Ursache dafür, dass in linken politischen Bewegungen antisemitische Einflüsse geduldet und fortgeschrieben werden. Ich bin alt genug, um mich zu erinnern, wie das schon nach der fürchterlichen Geiselnahme und den Morden in München 1972 geschah. Und seither immer wieder.

    Ich hatte soviel mehr vom “intersektionalen” Feminismus erwartet.

  • Esther Gisler Fischer sagt:

    @Antje: Ich verbitte mir solche Unetrstellungen, ich hätte mich mit den Ideilogien nicht auseinander gesetzt! Ich widerhole mich: Ihr Deutschen leidet an einem Schuldkomplex, was eich blind macht für die Unrecht, welches vom Staate Isral begangen wird! Es ist ein Allgemeinplatz, dass sexualisierte Gewalt in allen bewaffneten Konflikten eingesetzt wird, um die Gegenseite zu demütigen. Soviel zu toxischer Männcihkeit.
    Du drehst mir meien WOrte im MUnde um, wenn du meine Frage “wie kommt du auf so was?” auf das Existenzrecht Israel beziehtst. Es bezog sich auf die Kritik am Gebarer des Staates Israels; auf nichts anderes.

  • Antje Schrupp sagt:

    @Esther – ja, dein erneuter Kommentar bestätigt nur meine Einschätzung. Eigentlich diskutieren wir in diesem Forum nicht in solchem Ton. Und ich verbitte mir echt, dass du meine politischen Ansichten psychologisierst als “deutscher Schuldkomplex”. Normalerweise schalten wir Kommentare, die sich nicht sachlich auf das Thema beziehen, nicht frei. Weil wir dich kennen und du normalerweise nicht so bist, haben wir jetzt hier eine Ausnahme gemacht.
    Ein Punkt ist mir an dem von dir Gesagten noch sehr wichtig, nämlich die Frage nach der sexualisierten Gewalt in Kriegen. Ja, es stimmt, dass sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten leider häufig eingesetzt wird. Es stimmt aber nicht, dass das überall gleichermaßen der Fall ist. Sondern es gibt deutliche Unterschiede im Ausmaß der Anwendung von sexualisierter Gewalt in den unterschiedlichen Armeen. Es ist kein “Boys will be Boys”, denn nicht alle Armeen sind diesbezüglich gleich. Wenn man zum Beispiel die Gewalt gegen deutsche Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs anschaut, so waren britische Soldaten daran so gut wie gar nicht beteiligt. In der Roten Armee hingegen war es gängige und akeptierte Praxis, was sich im russischen Militär bis heute in der Ukraine weiterzieht. Auch diese brutale Vergewaltigungspraxis im aktuellen Eroberungskrieg Russlands an Ukrainerinnen ist von einer verantwortungslosen “Friedensethik” weggebügelt worden nach dem Motto “Ach, Armeen sind halt so”, was eine absolute Verharmlosung ist. Die Hamas jetzt setzt noch eins drauf, indem sie die Brutalität wirklich auf die Spitze treibt. Nein, ganz klar, das ist nicht das “üblcihe” Gewaltvorgehen, das Kriegen halt eben so inhärent ist. Es ist eine neue und andere Qualität, gerade in Zusammenhang damit, dass die Hamas ihre Vergewaltigungen live und voller Stolz im Internet gestreamt haben. Was viele “pro-palästinensische” Aktivist*innen und auch die UN lange Zeit nicht davon abhält, sie zu bezweifeln.
    Sehr lesenswert zu all dem ist übrigens das Buch “Unsere Körper sind euer Schlachtfeld” von Christine Lamb, die sich mit dem Thema der sexualisierten Gewalt im Krieg sehr differenziert und kompetent beschäftigt. Im Übrigen schreibt sie darin auch, dass die israelische Armee eine von denen ist, die kaum sexualisierte Gewalt begeht, was vermutlich auch damit zusammen hängt, dass dort schon immer auch viele Frauen Soldatinnen sind. Ich habe das Buch von Lamb für die Blätter rezensiert: https://www.blaetter.de/ausgabe/2020/oktober/die-schaebigste-waffe-von-allen
    Ebenfalls sehr hörenswert dazu ist der Podcast von Carolin Emcke mit Monika Hauser von Medica Mondiale zum Thema sexualisierte Gewalt im Krieg. Monika Hauser beschäftigt sich ja schon den 1990er Jahren sehr intensiv damit. Der Podcast wurde lange vor dem 7. Oktober aufgenommen, es geht daher vor allem um die Vergewaltigungsmassaker der russische Armee in der Ukraine. https://www.sueddeutsche.de/politik/podcast-carolin-emcke-ukraine-krieg-sexualisierte-gewalt-monika-hauser-1.5758137

  • Esther Gisler Fischer sagt:

    @Antje: Deine Kommentare sollen ‘sachlich’ sein? Sorry! Und du meinst, mich zu kennen? Und was ist an meinem Ton denn nun falsch? Ich habe nur auf diene Unerstellungen reagiert und dein ^mir die Worte im Munde rumdehen’!
    Apropos sexualisierter Gewalt in Kriegen: Diese ist militärishcen Auseinandersetzungen inhäent; weshalb dies also abstreiten?

  • Esther Gisler Fischer sagt:

    Liebe Antje
    “dein erneuter Kommentar bestätigt nur meine Einschätzung. Eigentlich diskutieren wir in diesem Forum nicht in solchem Ton.”
    Was ist denn falsch an meinem Ton? Ich habe mich nur gg. Unterstellungen deinerseits gewehrt. Wahrscheinlich ist es einfach der Inhalt, der dir missfällt.

    Und was bestätigt denn deine Einschätzung? Und worin besteht diese? Ich betone nochmals, dass ich nie und nimmer das Existenzrehcht Israels bestritten habe. Tatsache ist jedoch auch, dass Israel, bzw. dessen Regierung durch deren völkerrechtswidrige Politik der Siedlungen die Option einer Zweistaatenlösung während Jahren torpediert hat. Und die Hamas haben sie auch aufgerüstet, um einen Vorwand zu haben, eine solche zu verhindern.

    Ich verwahre mich auch gegen deiner Unterstellung, ich verharmlose Vergewaltigungen von Frauen in kriegerischen Kontexten. Das tue ich bei der Göttin nicht und sie sind verwerflich und auf Schärfste zu ahnden! SIen sind jeoch leider ein triste Realität. Macht es das Ganze besser, wenn es Soldatinnen unter den Kombattant:innen gibt? Ich bezweilfe es! Nach wie vor werden in Gaza Zivilist:innen erschossen, welche sich eine weisse Flagge zeigend auf der Suche nach Wasser und Nahrung auf die Strasse begeben. Ob da ein Mann oder ein Frau das Gewehr bediente ist einerlei.

    Es grüsst dich freundlch
    Esther.

  • Jutta Pivecka sagt:

    Liebe Frau Gisler Fischer,

    es fiel mir sehr schwer unmittelbar auf Ihre Kommentare zu meinem Text zu antworten, so sehr haben Sie mich verletzt, verstört und auch wütend gemacht. Mit einigem Abstand – und da ich aus Ihren wiederholten Kommentaren ableite, dass Sie doch immerhin verstehen möchten, wieso Ihre Einlassungen für mich (und vielleicht auch andere) so unerträglich erscheinen – möchte ich Ihnen nun doch antworten.

    Schon Ihr Kommentar unter dem Beitrag, den meine Redaktionskollegin Dorothee Markert nach dem brutalen Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober 2023 schrieb, ließ mich zusammenzucken. Sie schrieben von einem „Freiluftgefängnis“ und darüber, dass Sie noch nie nach Israel gereist seien und dies wohl auch nie tun werden. Zusammengezuckt bin ich vor allem wegen Ihrer Versicherung, Israel nie besuchen zu wollen. Sie boykottieren also den jüdischen Staat als touristisches Ziel. Besuchen Sie auch die USA und Großbritannien, die einen völkerrechtswidrigen Angriff auf den Irak durchgeführt haben, niemals? Oder gar Russland, das unter der Herrschaft von Präsident Putin in mehreren Kriegen ganze Städte dem Erdboden gleich gemacht hat und gezielt zivile Einrichtungen bombadierte? Wie steht es mit der Türkei als Reiseziel, die seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder, auch in den vergangenen Wochen, Luftangriffe auf kurdische Zivilisten durchführt? Auch China müssen Sie selbstverständlich von der Liste möglicher Reiseziele gestrichen haben, so wie die Regierung mit den Uiguren verfährt, die sie in Lagern einsperrt. Wenn Sie nur Länder besuchen, deren Regierungen sich stets an Völkerrecht und Menschenrechte halten, können Sie auch niemals in einen der arabischen Staaten reisen. Oder beschränkt sich dieser Boykott doch auf den einzigen jüdischen Staat? Es sind rhetorische Fragen, denn ich gehe davon aus, dass dem nicht so ist. Zumindest hoffe ich das sehr.

    Als ich dann allerdings las, was Sie so herz- und erbarmungslos unter meinem Blitzlicht schrieben,nämlich dass die sexualisierte Gewalt während der Terroranschläge vom 7. Oktober nur habe „vermutet” werden können, musste ich tatsächlich weinen. Noch im Laufe des 7. Oktobers waren auf zahllosen Kanälen die von den Terroristen selbst gemachten Aufnahmen der Vergewaltigungen zu sehen. (Ich habe leider einige dieser Original-Aufnahmen ungefiltert gesehen und sie sind seither in mein Gedächtnis gebrannt.) Selbst in den öffentlich-rechtlichen Medien, die die brutalsten Aufnahmen nicht zeigten, sah man, wie eine junge Israelin mit im Schritt blutgetränkter Jogginghose auf einen Laster gezwungen wurde. Aber Sie, wie zahllose andere, wie viele Aktivistinnen des intersektionalen Feminismus, wie „UN Women“, wie linke Gruppierungen überall auf der Welt wollten es nicht sehen. Obwohl alle diese Gruppen und sicherlich auch Sie sich ihrem Selbstbild nach doch sonst immer als solidarisch mit Opfern von Gewalt wahrnehmen. Was unterscheidet die Opfer des 7. Oktobers von all den anderen Opfern, denen geglaubt wurde, obwohl oft unmittelbar viel weniger Beweise vorlagen? So sehr ich auch nach anderen Gründen suchte, ich finde und fand nur einen: dass diese Opfer Bürgerinnen des israelischen, des jüdischen Staates sind.

    Ja, ich habe geweint, vor Angst, vor Schmerz, vor Wut. Es geht jetzt ein Riss durch viele Gruppierungen, die sich vielleicht vor dem 7. Oktober miteinander verbunden fühlten. Auch der Artikel von Franziska Schutzbach, auf den Sie verweisen, macht dies für mich auf zugleich beschämende und schmerzliche Weise sichtbar. Was sie vorgibt, nämlich sich der Kritik an der Reaktion des intersektionalen Feminismus auf das Massaker vom 7. Oktober zu stellen, verweigert sie geradezu. Ein Innehalten, um sich einmal klarzumachen, was für ein Abgrund sich durch diese Taten der Hamas vom 7. Oktober und die Reaktionen vieler weltweit auf diese aufgetan hat, unterbleibt. Sich von Antisemitinnen und Antisemiten radikal abzugrenzen, auch dann, wenn diese PoC sind, muslimisch oder aus dem „globalen Süden“ kommen, ist offensichtlich zu viel verlangt. Für mich dagegen ist es unausweichlich, hier eine Brandmauer hochzuziehen. Nie wieder kann und will ich solidarisch mit einem oder einer zusammenarbeiten, die oder der nach dem 7. Oktober nicht mit den ermordeten, gefolterten, entführten, mit den zu Tode verängstigten und schockierten Israelis sich solidarisiert hat, sondern Palästina-Flaggen geschwenkt oder von “Widerstand” fabuliert hat.

    Seit dem 7. Oktober 2023 erleben wir, dass auf den Straßen der „westlichen“ Metropolen Queer-Feministinnen demonstrieren, um die Hamas, die Schwule von Hochhäusern gestürzt hat, zu unterstützen, müssen wir wahrnehmen, dass eine unmissverständliche Distanzierung von den menschenverachtenden Terroristen von muslimischen Verbänden und Einzelpersonen nicht verlangt werden kann, werden wir Zeuginnen, wie die Bilder der Geiseln von „linken“ Antikolonialisten an europäischen und US-amerikanischen Universitäten von den Wänden gerissen und bespuckt werden, wurde gerade erst gestern eine israelische Richterin daran gehindert, auf einer Podiumsdiskussion in Berlin zu sprechen. Jüdische Mitbürgerinnen und -mitbürger werden verfolgt, verstecken ihre Identität, an allgemeinbildenden Schulen kann kein jüdischer Schüler, keine jüdische Schülerin sich offenbaren, ohne sich zu gefährden.

    Wahrscheinlich werden Sie sich nun missverstanden fühlen, denn ich nehme an, ich hoffe zumindest, dass Sie sich von solchen Demonstrationen fern halten, dass Sie keine Bilder der Geiseln von den Wänden gerissen haben und dass Sie kein Pali-Tuch wie Greta Thunberg um Ihren Hals tragen, um sich mit den Mördern zu solidarisieren. Und dennoch haben mich auch Ihre Kommentare verletzt und verängstigt. Denn Sie haben sie in jenem Umfeld geschrieben, das ich oben beschreibe. Sie ignorieren, was Jüdinnen und Juden derzeit in Europa erleben. Sie ignorieren die Angst und Verzweiflung der Israelinnen und Israelis nach dem 7. Oktober, auch und gerade jener, die sich zuvor für Versöhnung und Verständigung eingesetzt haben. Sie klagen Israel an, ohne auch nur in einem Nebensatz anzudeuten, wie Sie sich den Schutz des Lebens in Israel nach dem 7. Oktober vorstellen, solange die Hamas im Gaza-Streifen herrscht. Für Jüdinnen und Juden in aller Welt ist durch die Reaktionen in der westlichen Welt nach dem 7. Oktober deutlich geworden, dass sie nirgends sicher sind. Ich kann in Ihren Einlassungen nicht einmal den Hauch eines Mitgefühls für die existentielle Bedrohungslage dieser Menschen erkennen.

    Es ist schrecklich, dass die Hamas Israel in einen Krieg zwingt, der so viele zivile Opfer fordert. Jedes Opfer ist eines zuviel. Die Strategie der Hamas, Zivilisten als Schutzschilde in diesem asymmetrischen Krieg zu nutzen, geht nur zu oft auf. Die Hamas hat ihre Ziele klar formuliert: Sie will den jüdischen Staat vernichten. Solange die Hamas bewaffnet ist, kann es niemals Frieden geben. Wem also das Schicksal der Zivilistinnen und Zivilisten im Gaza-Streifen am Herzen liegt, die muss doch hoffen: „Free Gaza from Hamas“.

    ***
    Es gibt keine Antisemiten mehr in Europa, obwohl der Antisemitismus zum jahrhundertelang gepflegten christlichen und kulturellen europäischen Erbe gehört. Wie von Zauberhand ist er vollständig verschwunden. Es gibt heutzutage nur noch „Israel-Kritiker und -Kritikerinnen“. Israel ist „der Jude“ unter den Staaten geworden.
    ***
    Ganz zum Schluss: Ich verachte und verurteile daher die sogenannte „Israel-Kritik“. Die rechtsextreme Regierung Benjamin Netanjahus allerdings verachte ich genauso sehr, denn sie agiert rassistisch und menschenverachtend. Netanjahu gehört vor ein Gericht und einige seiner kriminellen Minister in den Knast.

    Ich grüße Sie und möchte mit dieser Antwort die Auseinandersetzung beenden, die mich psychisch sehr belastet, da mir das bei Ihnen und vielen anderen zutage getretene mangelnde Mitgefühl mit Jüdinnen und Juden große Angst macht. Wir können unmöglich zu einem Konsens gelangen; ich hoffe Sie verstehen das nun.

    Jutta Pivecka

  • Fidi Bogdahn sagt:

    Meine Bitte an uns bei bzw-weiterdenken :
    Artikel samt Kommentaren nach Möglichkeit kürzer verfassen.

    Ich jedenfalls tue mir dann leichter, was Kraft und Bereitschaft betrifft
    hier „am Mehr anderer Frauen zu wachsen (Dorothee Markert),
    -was ja weiterhin mein dankbares Bedürfnis ist…

    Wie gesagt, es ist eine Bitte – nicht mehr.
    Fidi Bogdahn

  • Sandra Divina Laupper sagt:

    Liebe Jutta, Esther, Rachel und Antje!
    Selten haben mich ein Text und die darauffolgenden Kommentare auf bzw. weiterdenken so berührt und aufgewühlt wie diese zum Text von Jutta “Judenhass, feministisch”. Mir ist es ergangen wie Jutta, die bei der Lektüre von Esthers Kommentar vom 15. Januar weinen hat müssen: “Ja, ich habe geweint, vor Angst, vor Schmerz, vor Wut”, schreibt Jutta. Allerdings haben mich nicht Esthers Aussagen zum Weinen gebracht – ich fand diese Aussagen auf den ersten Blick nur etwas wirr, empfand sie aber als authentisch, müsste sie mir genauer durchlesen, um die Kritiken von Rachel, Antje und Jutta nachvollziehen zu können. Was bei mir die Tränen in die Augen hat schießen lassen, war der letzte, lange, ausführliche Kommentar von Jutta, in dem du, Jutta, deine Emotionen und deine politische Stellungnahmen in so klare und berührende Worte gekleidet hast, dass ich das Gefühl habe: hier haben wir ein ganz neues Diskussionsniveau erreicht!
    Wirklich noch einmal danke, Jutta, für deinen Text, der offensichtlich bei mehr als einer Frau einen offenen Nerv getroffen hat, aber auch danke an Esther, Rachel und Antje (an dich doppeltes Danke, Antje, dass du Esthers Kommentar doch freigeschaltet hast!), und auch nochmals danke an Jutta, die du die Kommentare wiederum so ausführlich beantwortet hast.
    Ein bisschen muss ich Fidi Recht geben, wenn sie sagt, die Kommentare seien zu lang, denn ich werde, wenn ich die Zeit dazu finde, wahrscheinlich jetzt mehrere Tage damit verbringen, mir alles genauer durchzulesen, um vielleicht auch selber etwas zum Thema zu sagen. Aber es ist ein Thema, bei dem so viele Fäden zusammenlaufen und das uns Frauen so nahe geht, dass es in diesem Fall wahrscheinlich unvermeidlich war, so lange Kommentartexte zu schreiben. Liebe Grüße an die gesamte Redaktion von bzw. weiterdenken, Sandra

  • Sandra Divina Laupper sagt:

    Jetzt habe ich mir alles noch einmal genauer durchgelesen. Leider kommt mir vor, dass von allen Seiten (außer von Fidis Seite), die Argumentationen nicht immer nachvollziehbar sind, aber wichtige Punkte berühren, über die es nicht sinnvoll ist, einfach hinwegzusehen. Deshalb möchte ich an die Leserinnen von bzw. weiterdenken einige Fragen stellen:
    Ist es nicht klar, dass schon seit der Gründung Israels 1948 zwischen Palästinensern und Israelis ein Konflikt besteht, der von beiden Seiten nicht immer auf lautere Weise geführt wird?
    Ist es nicht klar, dass es auf beiden Seiten aber auch Menschen gibt, die sich auf glaubhafte und mutige Weise für einen Frieden einsetzen? Und vor allem: Ist es nicht klar, dass es auf beiden Seiten v.a. Männer sind, die sich gewaltsamer Übergriffe, einer unverantwortlichen Kriegsführung und immer wieder auch für Terroranschläge verantwortlich machen, während es vor allem Frauen und Kinder sind, die dafür zu zahlen haben? Ich möchte auf eine Dokumentation verweisen, auf die mich eine Historikerin verwiesen hat, die sich sehr um die Aufarbeitung der Schoah in Südtirol verdient gemacht hat. https://tvthek.orf.at/profile/Weltjournal/1328/WELTjournal-Spezial-Netanjahu-die-USA-und-der-Weg-in-den-Gaza-Krieg/14212651 . Ich hoffe, dass diese Dokumentation auch für andere so hilfreich sein kann, wie sie es für mich gewesen ist.
    LG, Sandra

  • Sandra Divina Laupper sagt:

    Zur Vervollständigung des vorangehenden Beitrages möchte ich ergänzen, dass es meiner Meinung wichtig ist, uns ganz bewusst vor Augen zu halten, dass es die Frauen und die Kinder auf beiden Seiten sind, die für diesen Konflikt, der alles andere als auf konstruktive Weise geführt wird, einen viel zu hohen Preis zu zahlen haben. Und dass es leider die Männer sind, die in diesem Konflikt das Sagen haben.

  • Lydia sagt:

    Ich lese hier mit und habe mir lange überlegt etwas zu schreiben. Der letzte Beitrag von Sandra Laupper ermutigt mich dazu. Wir alle, wir Feministinnen, unsere Regierungen und Europa müssen uns für einen glaubhaften und dauerhaften Frieden für die Völker im Nahen Osten stark machen. Ich möchte hier auf die Reden der Kundgebung für einen gerechten Frieden in Israel/Palästina von Anfang Dezember 2023 in Bern hinweisen. Insbesondere auf jene von Ruth Dreifuss (unbedingt auch franz. Text lesen) und Shirine Dajani verweisen https://gsoa.ch/redebeitraege-der-kundgebung-fuer-einen-gerechten-frieden-in-israel-palaestina-vom-09-dezember-2023-in-bern/
    Der Verlauf der Kommentare hier hat mich auch ziemlich aufgeschreckt. Die Diskussionskultur hat für mich allerdings etwas sehr Unerbittliches. So wurde Esther aus meiner Sicht immer wieder implizit als Verbündete des Antisemitismus bezichtigt, obwohl sie es nicht ist. (Ich kenne sie auch persönlich). Ein Quantum Vorschussvertrauen in Feministinnen, die hier diskutieren, muss schon sein, finde ich. Den Ausdruck „Israel-Kritik“ habe ich bis anhin verwendet um die jetzige israelische Regierung zu kritisieren und um mich gerade gegen Antisemitismus zu verwahren. Ich denke davon kann man bei den meisten, die den Ausdruck verwenden ausgehen. Die Begründung, weshalb der Begriff zutiefst antisemitisch sei, leuchtet mir nicht ein. Wir müssen wachsam sein, das ist klar. Die hier geäusserten Angriffe gegen feministische Bündnisse und Intersektionalismus sind sehr ernst zu nehmen und zu diskutieren. Ich werde das in meinem Umfeld tun und mich auseinandersetzen, wie es sich verhält mit einer „linken antisemitischen Tradition“. Was ein feministisches Friedensengagement wäre, scheint mir ein wichtiger Ansatz.

  • Antje Schrupp sagt:

    @Lydia – Es sind zwei Punkte, die ich wichtig finde. Bei vielen Bemühungen um Frieden, auch den von dir verlinkten, wird einseitig Israel bzw. seine Verbündeten aufgefordert, sich für Frieden einzusetzen. Es wird nicht gefordert, dass sich die UN einer Selbstkritik unterziehen (warum hat sie in ihrer Resolution die Hamas nicht erwähnen wollen, warum hat sie zugelassen, dass sich die Hamas in ihrem Flüchtlingshilfswerk ausbreitet). Warum gibt es keine Aufforderung an Katar, die Hamasführer auszuliefern? Es wird so getan, als sei in diesem Konflikt Israel der alleinige Aggressor, und das ist eben schlicht falsch. Der israelischen Besatzung ging ein Krieg gegen Israel voraus.

    Das führt mich zum zweiten Punkt, der “Israel-Kritik”. Das Problem an diesem Begriff ist, dass er doppeldeutig ist. Er kann Kritik an einer bestimmten Politik/Regierung Israels bedeuten, was natürlich vollkommen legitim ist. Es kann aber auch Kritik an der schieren Existenz Israels bedeuten, und das ist leider die Bedeutung, die dieser Begriff in großen Teilen der arabischen Welt hat und leider auch in einer “antizionistischen” Linken. Und diese Doppeldeutigkeit spielt eben eine wesentliche Rolle in der Debatte. Denn sie erlaubt, dass vehement die Abschaffung Israels als jüdischer Staat gefordert werden kann, aber jede Kritik darauf empört zurückgewiesen wird, weil man sich ja angeblich nur gegen die israelische Regierung geäußert hat. Diese rhetorische Figur gibt es nicht nur bei diesem Thema, sondern bei Rechtsextremen insgesamt, bei Verschwörungserzählungen usw. Sie heißen “Dogwhistle” (also der Bezug auf Töne, die nur manche hören, während andere sie nicht verstehen, so wie eben das Stichwürt “Israelkritik” für die einen ein antisemitischer Aufruf ist, während andere das nicht “hören”), und “Plausible deniability”, d.h. man kann sich immer darauf berufen, dass man es doch nicht so gemeint hat.

    Ich glaube sofort, dass weder du, noch Esther und auch viele andere Menschen, die sich “israelkritisch” äußern, keine Antisemitinnen sind und auch Israel als jüdischen Staat nicht abschaffen willen. Aber sie unterstützen und stärken mit dieser Debatte eben Leute, die das wollen. Und aus dem Antirassismus-Diskurs wissen wir doch, dass bei solchen Dingen nicht die Absicht zählt, sondern die Narrative, die man objektiv befördert. Wenn jemand eine rassistische Werbung macht, und auf Kritik antwortet “Ich bin aber kein Rassist”, dann lassen wir das ja auch nicht durchgehen. Rassismus und Antisemitismus sind keine moralischen Defizite einzelner Personen, sie sind Diskursfiguren, die in unserer Kultur eingebettet sind, und die wir alle mehr oder weniger teilen, es sei denn, wir arbeiten aktiv dagegen. Insofern sind wir alle nicht davor gefeit, rassistische und antisemitische Dinge zu tun und zu sagen.

  • Antje Schrupp sagt:

    PS: Ein besonders eklatanter Fall von “Dogwhistle” war zum Beispiel eine Aktion in Berlin, bei der aus Protest gegen die Angriffe auf Gaza sich alle rote Hände malten, vermutlich in dem Glauben (und so wurde es dann auch kommuniziert), sie wollten damit sagen, dass wir alle Blut an den Händen haben, wenn wir Israel nicht von diesen Angriffen abhalten. In Wirklichkeit reinszenierten sie aber einen Lynchmord an zwei gefangenen israelischen Soldaten im Jahr 2000, bei dem sich der Mörder stolz mit ihrem Blut an den Händen am Fenster zeigte. Wer diese Geschichte, die als Triumph über die zionistischen Juden gefeiert wird kannte, hat die Bilder aus Berlin entsprechend gelesen, wer nicht, nicht. Und auf einer kleineren Ebene funktioniert die Debatte halt sehr häufig so. Die Student:innen, die dort protestierten, haben es “gut gemeint”, in Wirklichkeit, also unabhängig von ihrer Intention, haben sie gefordert, Israelis zu lynchen.

  • Lydia sagt:

    Liebe Antje, Was tun? Die strukturelle Logik des sog. freien Westens produziert solche Narrative, eine Politik von „Dogwhistle“, „Plausible deniability“ etc. Welche „Narrative“ können wir Feministinnen dem Medien-Mainstream, den Abfolgen von Krisen und einhergehenden Verwirrung und Ohnmachten angesichts von (Be)drohungen, der Militarisierung, der Mentalität von Sieg , Niederlage, Auslöschung, Vereinfachungen von „gut und böse“ und was es sonst noch gibt an Schrecknissen entgegensetzen? Da würde ich gerne weiterdenken.

  • Jutta Pivecka sagt:

    Noa Argami
    Karina Ariev
    Agam Berger
    Shiri Bibas
    Amit Buskila
    Emily Damari
    Liri Elbag
    Carmel Gat
    Daniela Gilboa
    Romi Gonen
    Naama Levy
    Doron Steinbrecher
    Arbel Yehud
    Eden Yerushalmi

    Diese Frauen sind noch immer in den Händen der Hamas #BringThemHome #InternationalWomensDay2024

Weiterdenken

Menü