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Rubrik Blitzlicht

So macht das Genderthema Spaß

Von Juliane Brumberg

2015_06_29 _Tarik_ GensderkriseSeit einem halben Jahr erfreut der Video-Kolumnist Tarik Tesfu wöchentlich die (leider noch viel zu kleine) Öffentlichkeit auf youtube mit humorvollen und hintersinnigen Videoclips zu Genderfragen. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger und ohne belehren zu wollen. Vielmehr möchte er „mit Witz und Ironie das herrschende Geschlechterverhältnis auf den Kopf stellen“. Die gestandene Altfeministin reibt sich schmunzelnd die Augen, wenn da ein junger Mann, der mal Erzieher war und Genderstudies in Wien studiert hat, in seinen so professionell wie unkonventionell geschnittenen 5-Minuten-Filmchen „der/die/das Depp des Monats“ kürt oder die Volksmeinung zur Frauenfußball-WM bloßlegt. Oder fragt, warum es Mutterinstinkt heißt und nicht Vaterinstinkt und wer oder was ein „Mannsweib“ ist. Nicht nur mir wird dabei einmal mehr deutlich, wie die Sprache unser Denken prägt und wie konstruiert unsere Geschlechterrollen sind. Mich begeistert dabei besonders das Augenzwinkern, mit dem diese Themen in den kleinen Filmchen aufgegriffen werden. Ist in der Vergangenheit bei aller berechtigten Kritik bezüglich der Geschlechterhierarchien der Humor doch viel zu häufig auf der Strecke geblieben. Im persönlichen Gespräch betont  Tarik Tesfu, wie wichtig es ist, „auch ernsthaft über diese Themen zu sprechen“. Doch um junge Menschen unserer „Spaßgesellschaft“ für die Problematik zu sensibilisieren hat er den unterhaltsamen Weg gewählt und auch mein Herz mit seinem fröhlichen Fragen erreicht. Nicht zuletzt ist “Tariks Genderkrise” ein Geheimtipp für frauenpolitisch aktive Tanten und  Großmütter, wenn sie ihren Enkel_innen oder Patenkindern die Bedeutsamkeit von feministischem Engagement erklären wollen.

Technische Unterstützung bekommt Tarik Tesfu von einem Kameramann, einem Cutter und einer Typografin – zu Freundschaftspreisen. Die Ideen recherchiert er allein, die manchmal durchaus freche Umsetzung geht auf seine Kappe. Kontrolle gibt es nicht, auch nicht vom Geldgeber. Das ist die Film- und Medienstiftung NRW, die 9000 Euro für das Projekt bewilligt hat.

Im Juli läuft die Förderung aus. Doch „Tariks Genderkrise“ ist noch nicht behoben, er möchte weitere Videoclips drehen, sucht neue Kooperationspartner_innen und denkt über Crowdfunding nach. Wünschenswert und eine qualitative Bereicherung wäre es, wenn die Medienhäuser und Produktionsfirmen auf ihn und sein originell umgesetztes Thema aufmerksam werden. Bis dahin gibt es zum Glück das Internet, das nichts vergisst. Wer „Tariks Genderkrise“ noch nicht kennt, findet sie hier und hier.

Autorin: Juliane Brumberg
Redakteurin: Juliane Brumberg
Eingestellt am: 30.06.2015
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Kommentare zu diesem Beitrag

  • Witzige Auftritte, gute Ideen, sympathische Darsteller mit Pfiff.
    Jetzt warte ich auf eine Krise mit den superkurzen kleinen sexy Höschen, die die Sportlerinnen bei Wettkämpfen tragen müssen!

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