Forum für Philosophie und Politik
Von Luisa Muraro
Sie zwingen uns, eine offensichtliche Tatsache wieder hervorzuheben: Die Geschlechterdifferenz gibt es! Ich schreibe mir diese Worte auf die Fahne, aber wir sollten Missverständnisse vermeiden.
Es gibt keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Dieses „Zwischen“ ist eine Verblendung. Zwischen den Geschlechtern gibt es alles Mögliche, Institutionen, Vorurteile, Gesetze, Gewalt, aber die Differenz gehört nicht dazu: Sie ging uns bereits voraus und sie überschreitet uns, wie ein verpasster Anschluss, und wie das Sich-von-sich-selbst-Unterscheiden, weil wir sowohl Körper als auch Wort sind.
Die Geschlechterdifferenz ist ein Unvorhersehbares, das Theorien falsifiziert, zuletzt die „Gendertheorie“. Judith Butler hat kürzlich geschrieben: „Ich ziehe es vor, die Angelegenheit offen zu lassen, problematisch, ungelöst und vielversprechend.“ Endlich. Theorien sind für Bücher gemacht, das Unvorhergesehene liegt im Faktischen. Man erlebt es in der Praxis und erzählt davon.
(Dies ist ein Abschnitt aus einer Vortragsankündigung, hier das italienische Original)
such im link Muraro, Video vom 29 .3 sollte der entsprechende Vortrag sein
wäre sehr interessiert an einer Übersetzung des Artikels. Der kurze Absatz klingt gut, v.a. was Luisa meint mit den Worten, dass die Differenz bereits vor uns existierete und über uns hinausweist.
Hier ist noch ein weiterer Link, der beim Verständnis dessen helfen könnte, was in diesem Blitzlicht doch sehr insidermäßig-knapp hingestellt wird:
https://bzw-weiterdenken.de/2014/03/eine-politik-die-von-weit-her-kommt/
Liebe Antje, leider funktioniert der angegebene Link zum italienischen Original nicht “pagina non trovata”. Magst du es überprüfen. Danke und liebe Grüsse, Ursula