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Rubrik Blitzlicht

Die Geschlechterdifferenz gibt es!

Von Luisa Muraro

Sie zwingen uns, eine offensichtliche Tatsache wieder hervorzuheben: Die Geschlechterdifferenz gibt es! Ich schreibe mir diese Worte auf die Fahne, aber wir sollten Missverständnisse vermeiden.

Es gibt keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Dieses „Zwischen“ ist eine Verblendung. Zwischen den Geschlechtern gibt es alles Mögliche, Institutionen, Vorurteile, Gesetze, Gewalt, aber die Differenz gehört nicht dazu: Sie ging uns bereits voraus und sie überschreitet uns, wie ein verpasster Anschluss, und wie das Sich-von-sich-selbst-Unterscheiden, weil wir sowohl Körper als auch Wort sind.

Die Geschlechterdifferenz ist ein Unvorhersehbares, das Theorien falsifiziert, zuletzt die „Gendertheorie“. Judith Butler hat kürzlich geschrieben: „Ich ziehe es vor, die Angelegenheit offen zu lassen, problematisch, ungelöst und vielversprechend.“ Endlich. Theorien sind für Bücher gemacht, das Unvorhergesehene liegt im Faktischen. Man erlebt es in der Praxis und erzählt davon.

(Dies ist ein Abschnitt aus einer Vortragsankündigung, hier das italienische Original)

Autorin: Luisa Muraro
Redakteurin: Antje Schrupp
Eingestellt am: 27.04.2015
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