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Rubrik anschauen

Sarah und Diane, Elizabeth und Lota, Ida und Wanda

Von Antje Schrupp

In den kommenden Wochen starten gleich mehrere sehenswerte Filme im Kino, die Beziehungen zwischen Frauen im Mittelpunkt der Handlung haben. Drei Tipps von Antje Schrupp.

Stories We Tell

storiesAls Diane Polley an Krebs stirbt, ist ihre Tochter Sarah erst elf Jahre alt. Zwanzig Jahre später beschließt Sarah, einen Dokumentarfilm über ihre Mutter zu drehen. Sie holt ihren Vater, ihre Geschwister, Freund_innen, Verwandte und Bekannte vor die Kamera und befragt sie zu ihren Erinnerungen an Diane. Die erzählten Geschichten dreht sie im Stil verblichener Super-8-Filme nach. Entstanden ist auf diese Weise eine sehr berührende Auseinandersetzung mit Familien und Beziehungen, Liebe und Freundschaft und damit, dass es auf jede Wahrheit verschiedene Perspektiven gibt. Ein spannender Film, der mehr als eine überraschende Wendung enthält.

„Stories We Tell“ von Sarah Polley, Kanada 2014, 108 Min., Kinostart: 27. März.

Die Poetin

poetinDie Dichterin Elizabeth Bishop ist in New York nicht wirklich inspiriert und beschließt 1951, ihre alte College-Freundin Mary zu besuchen, die inzwischen gemeinsam mit ihrer Geliebten, der Architektin Lota, in der Nähe von Rio de Janeiro lebt. Zwischen der tatkräftigen Lota, die mit dem Selbstbewusstsein einer brasilianischen Superreichen nichts auf Konventionen gibt, und der etwas kapriziösen und schüchternen Elizabeth entspinnt sich eine Anziehung, und Elizabeth bleibt in Brasilien, wo sie sich zu einer hoch gefeierten Lyrikerin entwickelt. Ein schönes und wichtiges Biopic (der Film beruht auf einer wahren Geschichte), das allerdings manchmal zu sehr mit Bildern und Musik aufgeladen ist. Trotzdem unbedingt sehenswert.

„Die Poetin“ von Bruno Barreto, Brasilien 2012, mit Miranda Otto, Gloria Pires und Tracy Middenhoff, 120 Min., Kinostart: 10. April.

Ida

idaKurz vor ihrer Einsegnung als Nonne besucht Ida, die ihr ganzes Leben als Waisenkind in einem polnischen Kloster verbracht hat, noch einmal ihre Tante, die als „rote Wanda“ eine beachtliche Parteikarriere hinter sich hat und jetzt als Richterin arbeitet. Von Wanda erfährt Ida, dass sie Jüdin ist und ihre Eltern die Zeit „damals“ nicht überlebt haben, aber die genauen Umstände ihres Todes sind unbekannt. Die beiden so ungleichen Frauen machen sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer Familienvergangenheit – ein Road Movie ganz besonderer Art, gedreht in Schwarz-Weiß, das ohne viele Worte auskommt und doch unglaublich viel transportiert.

„Ida“ von Pawel Pawlikowski, mit Agata Kulesza und Agata Trzebuchowska, Polen 2012, 80 Min., Kinostart: 17. April.

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