Forum für Philosophie und Politik
Von Katrin Wagner
In einigen Gesprächen auf der Denkumenta, beim Essen, beim Kaffeetrinken oder am Lagerfeuer, bin ich auf reges Interesse gestoßen. Interesse an mir als selbsterklärte, junge Feministin. Was ich so mache, was meine Beweggründe sind, mich zu den Differenzfeminist_innen zu zählen, und wie das so ist, heutzutage als junge Frau gerade mit den neuen Medien und so.
Manchmal war das Interesse mit Erstaunen gekoppelt, dass es überhaupt noch junge Frauen gibt, die sich als Feministin bezeichnen. Für manche war es interessant, zu erfahren, dass ich mich so fühle, als ob ich achtzig Prozent meiner Energie dafür aufbringen müsste, mich innerhalb der feministischen Szene zu behaupten, vor allem als Differenzfeministin inmitten lauter „Queer-Feminist_innen“. Und dann musste ich meist erklären was „Queer-Feminismus“ überhaupt sein soll.
Mich in einem Raum wieder zu finden, mit cirka siebzig Menschen, von denen einige Judith Butler gelesen hatten, aber auch „die Italienerinnen“, und die sich in Folge dessen, als Differenzfeminist_innen verorten, ließ mir viel Energie für andere Gedankengänge.
Sie und ich wissen, dass „Differenzfeminimus“ nicht bedeutet: Es gibt Frauen und es gibt Männer, Männer unterdrücken Frauen, Frauen müssen sich wehren. Wir wissen, es ist vielmehr ein Bezug auf die Vielseitigkeit der Menschen. Differenzfeminist_innen brauchen kein Sternchen hinter dem Wort „Frau“, um zu wissen, dass damit nicht nur weiße Heteras mit Uterus gemeint sind.
Ich bewege mich allerdings meistens in Räumen, in denen das Sternchen* für politisch korrekt steht, da es deutlich macht, dass es da mehr gibt als das, was die Mehrheitsgesellschaft kennt. Wenn ich in diesen Räumen schreibe, dann schreibe ich „Frau*“ und ärgere mich gleichzeitig darüber, dass ich damit dem sternchenfreien Wort die Inklusivität nehme. Es kommt mir so vor, als ob ich damit die beschränkte Denkweise einer patriarchal geprägten Mehrheitsgesellschaft akzeptiere. Als ob ich nur zwischen hegemonialen oder queeren Begriffsdefinitionen wählen könnte. Diesem unbefriedigenden Gefühl möchte ich an dieser Stelle mit entschiedenem Trotz antworten.
Ich werde von nun an „Frau“ schreiben und damit die vielen, wunderbaren Variationen der Menschen meinen, die sich als Frau fühlen und definieren möchten. Egal ob Trans- oder das Gegenteil, Cis-, egal welche sexuelle Orientierung, Hautfarbe, Bildung, Alter und so weiter: Es sind alles FRAUEN, ohne Sternchen, und sie sollten auch keinen Hinweis brauchen, um sich von dieser Bezeichnung gemeint zu fühlen. Sie sollten den Begriff in seiner rohen Form für sich so lange beanspruchen, bis auch der letzte Brüderle bei dem Wort „Frau“ an wunderschöne, bunte Differenz denkt.
Mir ist bewusst, dass es auch Situationen gibt, in denen nicht alle Frauen gemeint sind, zum Beispiel, wenn es um Gebärfähigkeit geht. In diesen Fällen werde ich das Sternchen nutzen, im Sinne einer Fußnote. Ich werde „Frau*“ schreiben und am Anfang oder unter dem Text erläutern: „* = Hier sind alle Frauen gemeint, die bei Geschlechtsverkehr mit einem potenten Cismann ohne Verhütung eventuell schwanger werden könnten.“
Ich möchte schreiben, ohne die Definitionsmacht für alltägliche Begrifflichkeiten und Worte den Anderen zu überlassen, denn ich habe den Anspruch auf Political Correctness in der Mehrheitsgesellschaft und nicht nur in einer queeren, feministischen, linken Blase mit Insidersprache. Ich habe den Anspruch, meine Sprache nicht einer Hegemonialität zu überlassen, die ich selbst ablehne. Je mehr Menschen es sich angewöhnen, Vielfältigkeit in die alltäglichen Bezeichnungen zu denken, desto besser. Wir brauchen gar nicht alle; jede Person, die einen Begriff in Situationen benutzt, in der er seine Vielseitigkeit zeigt, irritiert die alten Denkgrenzen.
Ja, richtig, auch Differnezfeminist_innen irritieren manchmal die mehrheitsgesellschaftlichen Denkweisen, das ist nichts exklusiv Queertheoretisches. Trotzdem fühle ich mich so, als ob mein Aufruf zu einer alternativen Verwendung des Sternchens* in Genderkontexten vor allem an Differenzfeminist_innen appelliert. Immerhin kämpfe ich um einen Begriff für eine Kategorie, die in konsequent zu Ende gedachter Queertheorie abgeschafft wird.
Vielleicht aber bringt uns dieser Kampf wieder enger zusammen, denn eine subversive, also unterschwellige, Öffnung des Begriffes für Differenz würde eine komplette Dekonstruktion für viele überflüssig machen. Der Unterschied liegt hier zwischen Kernsanieren oder Abreißen und Neubauen – am Ende soll ein Haus da stehen, in dem alle Platz haben und sich wohl fühlen können.
Wer glaubt, mit der bloßen Dekonstruktion sei das Ziel erreicht, vergibt meiner Meinung nach die Chance, selbst zu gestalten. Menschen werden immer Gruppenkontexte suchen, und Geschlecht als Teil von Identitäten wird immer ein Faktor sein. Als FEMinist_in nutze ich diesen Gruppenkontext, um interessenpolitisch tätig zu sein.
Um nochmal zu meiner Metapher zurück zu kommen: Als Feminist_in besetze ich das Haus und baue es so um, wie ich das für richtig halte. Da ich nicht für alle Frauen mitentscheiden kann, ist die Chance auf ein Omni-Wohlfühlhaus größer, wenn möglichst viele unterschiedliche Frauen mitbauen. Dazu bedarf es Hausplena, also den regelmäßigen Austausch untereinander, ähnlich dem auf der Denkumenta.
Baustellen haben wir genug.
Oh, hier gibt’s ja gar kein Like-Däumchen! Ich like!
Liebe Katrin,
dein guter text freut mich. Besonders gefällt mir: “Ich möchte schreiben, ohne die Definitionsmacht für alltägliche Begrifflichkeiten und Worte den Anderen zu überlassen” – das ist mutig und bedeutet Eigenständigkeit, die nicht immer einfach ist. Bezug zu selbstgefundenen Autoritäten hilft sehr, macht leichter – aber es bleibt das eigene Denken. Danke. “Interessenpolitisch tätig sein” tifft es für mich nicht – es geht mir eher um Wahrheit, natürlich auch persönliche Betroffenheit – wie sollte eine Welt von Frauen und Männern im weitesten Sinne ohne Frauen wahr und stimmig sein?
Herzlich
Cornelia
Cornelia
Hallo Katrin,
toller Text! Die Sache mit dem Sternchen und wer nun gemeint ist und wer nicht erinnert mich ein wenig an die Diskussion zum allefrauenreferat an der Uni Mainz ;)
Sehr gut gefällt mir auch:
“Ich möchte schreiben, ohne die Definitionsmacht für alltägliche Begrifflichkeiten und Worte den Anderen zu überlassen…”
So sehe ich das auch und deshalb verwende ich übrigens das generische Maskulinum. Wenn ich Leser sage, so meine ich alle Personen – egal ob Mann, Frau oder was auch immer. Meine Definitionsmacht. Wer das nicht oder anders versteht, kann gerne nachfragen.
Viele Grüße,
Miria
Ps. Schade, dass ich auf der Denkumenta nicht dabei sein konnte, hört sich sehr interessant an!
@Antje Schrupp:
Ich finde es in den meisten Fällen nicht notwendig zwischen verschiedenen Sorten von Menschen zu unterscheiden. Sollte das doch in bestimmten Situationen eine Rolle spielen, so kann ich immernoch von weiblichen oder männlichen Lesern sprechen. Außerdem gibt es auch genug Menschen, die sich weder dem einen nach dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen, so dass ich es besser finde mi. einem allgemeinen Wort eben alle Menschen anzusprechen und nicht nur einen kleinen Teil.
Liebe Grüße,
Miria
@ miria und katrin und natürlich alle anderen auch.
ich bin nun nicht so tief in der diskussion aus der feministischer perspektive drin. frau mit sternchen zu schreiben ist mir beispielsweise eher fremd. aber da miria über menschen schrieb, die sich weder dem einen noch dem anderen geschlecht zugehörig fühlen, äußere ich mich nun auch.
ich denke, das die anwendung von begriffen eine komplexe und vieldeutige sache ist, zu der es keine allgemeinen standpunkte gibt, sehr wohl aber welche je nach aussage und intention.
als vertreterin einer initiative für geschlechtervielfalt war ich gestern zu einem runden tisch im rheinland-pfälzischen familienministerium eingeladen. dort versucht man derzeit, queere gruppen bei der umsetzung eines anti-diskriminatorischen aktionsplans einzubinden. das ist bislang ganz hervorragend. bei der bildung der arbeitsgruppen kristallisierte sich heraus, das manche trans*-menschen dazu neigten, sich in einer gruppe zusammenzuschließen, um ihre belange zu vertreten. ich plädierte dagegen dafür, dass trans*-menschen ihre anliegen in thematische gruppen hineintragen und damit auch ihren standpunkten auf verschiedenen ebenen gehör verschaffen.
aus der innensicht: unter trans*-menschen ist das verhältnis kompliziert, manche neigen dazu, sich begrifflich abzuspalten, in der folge gibt es dann hier die transidenten und dort die transsexuellen, und dann die frauen mit trans*-vergangenheit, daneben transgender, und vor transvestiten wollen sich die meisten ohnehin deutlich abgrenzen. meiner meinung entspringt dies dem wunsch nach gesellschafticher anerkennung. auslöser ist jedoch der druck, der von dem vorherrschenden konzept der heteronormativität ausgeht – hinsichtlich der wertigkeit der geschlechter und der rollenbilder. in dieser frage bin ich froh, dass ich trans mit sternchen schreiben und mich damit über das sektierertum hinwegsetzen und trotzdem inklusiv sein kann.
das große problem von trans*-menschen, aber auch von solchen, die sich weder dem einen noch dem anderen geschlecht zugehörig fühlen, ist der positionierungszwang, der von der heteronormativität ausgeht. zudem sieht man es den meisten trans*-menschen auch tag für tag an, dass sie dieser unausgesprochenen vorgabe eben nicht entsprechen. sie irritieren andere menschen. sie haben keine wahl, ob sie sich dem stellen, jede/r muss ihren/seinen weg eines umgangs damit finden. und das kostet auch kraft.
ich selbst vertrete, dass alle menschen geschlechtlich sind, jede/r auf ihre/seine weise. ich verhalte mich auch so, wenn ich die freiheit dazu habe. wenn wir die freiheit haben, mensch zu sein, brauchen wir auch keine etiketten und kategorien mehr, dann kann man siutativ handeln. geschlechtlichkeit ist dann lebbar als etwas individuelles, es gibt IMHO soviele geschlechter wie es menschen gibt. und: die eigene geschlechtlichkeit ist auch etwas, dem keine/r entfliehen kann. dies anzuerkennen könnte sowas wie eine basis sein.
so ist es aber leider nicht. deswegen muss man sich zu den widersprüchen irgendwie verhalten. angesichts der irritationen, die man als transmensch hervorruft, behaupte ich zum beispiel meine geschlechtlichkeit, die ich genau wie jeder andere mensch eben auch auf meine weise lebe. um das zu thematisieren benötige ich den begriff trans*. wenn ich mit der patriachalen überformung der gesellschaft konfrontiert bin, tue ich dagegen doch alles andere als jene auch noch zu bestätigen. das generische maskulinum empfinde ich da als komplett kontraproduktiv. und wenn ich mit transmenschen darüber rede, wo man mit seiner politischen arbeit ansetzen kann, plädiere ich für’s einmischen im großen ganzen, und nicht für’s sektieren.
die praxis orientiert sich meiner meinung danach, wo man mit wem über was redet. und was man auch konkret lebt, und nicht nur reklamiert.
und solange wir zum beispiel eine sprache benutzen, in der wir nicht individualgeschlechtlich oder auch mal ohne geschlechtlichen bezug kommunizieren können, müssen wir uns leider immer irgendwie durchlavieren. das ist eben so.
@ Miria – nö, genereisches Maskulinum ist für mich schon eine Definition von Sprache und keine, der ich mich anschließen möchte. Ich finde den Vergleich auch etwas unpassend, schließlich ist gegenderte Spache für mich ein nachvollziehbarer Versuch eben nicht generisch zu sein und damit keinem Geschlecht ein Vorrecht Präsentz zu geben.
@Stefanie – interessanter Zusatz. Ich würde mal behaupten, dass mein Text dann aber aus dem trans*spektrum vor allem die betrifft, die sich genrell als “Frau” fühlen und definieren wollen. Identitäten sind ja bekanntlich komplex und ich glaube es wird auch jemanden geben, die sich sowohl als “Frau” wie auch als “trans…” definiert. Da ich nicht zu den Betroffenen gehöre, würde ich meinen Anspruch auf einen inklusiven Frau-Begriff nicht auf Trans* erweitern wollen.
@Stefanie Schaaf:
“das große problem von trans*-menschen, aber auch von solchen, die sich weder dem einen noch dem anderen geschlecht zugehörig fühlen, ist der positionierungszwang, der von der heteronormativität ausgeht.”
Da hast du Recht. Ich persönlich finde es sehr schade, dass in bestimmten Kontexten eine Art Positionierungszwang herrscht. Hättest du denn eine Idee, die diesen verringert oder gar abschaffen könnte?
“das generische maskulinum empfinde ich da als komplett kontraproduktiv. ”
Welchen Vorschläg hättest du denn, wie ich eine Gruppe Menschen bezeichnen kann ohne irgendwen auszuschließen ohne jedesmal alle Varianten von Menschen aufzählen zu müssen?
@Katrin:
“nö, genereisches Maskulinum ist für mich schon eine Definition von Sprache und keine, der ich mich anschließen möchte. ”
Aber überlässt du damit nicht wieder den anderen die Definitionsmacht über deine Sprache, indem du akzeptierst, dass ein generisches Maskulinum eben nicht alle Menschen meinen kann?
Habe anlässlich der Woche des generischen Femininums im November dazu mal einen Text verfasst, der erklärt, warum ich das generische Maskulinum verwende – eine neue dritte Form würde ich begrüßen, wird vermutlich aber problematisch das zwangsweise einführen zu wollen.
(http://nur-miria.blogspot.de/2012/11/generisches-femininum.html)
@katrin
“interessanter Zusatz. Ich würde mal behaupten, dass mein Text dann aber aus dem trans*spektrum vor allem die betrifft, die sich genrell als “Frau” fühlen und definieren wollen. Identitäten sind ja bekanntlich komplex …”
ja, identitätenn sind tatsächlich komplex, vor allem, wenn sie nicht zu dem großen rahmen passen. es gibt ja ganz viele transfrauen, die jegliches männliche an ihnen am liebsten vergessen lassen würden. zu denen gehöre ich nicht. ich persönlich finde es aber auch sehr unpassend und manchmal auch verletzend, wenn man mich im binären schema als männlich einordnet. andererseits ist es manchmal aber auch notwendig, im miteinander über eine differenz sprechen zu können. so bezeichne ich mich zb. als frau mit xy-chromosom, oder als männlich sozialisierte frau. in meiner empfundenen realität definiere ich mich sowohl als frau als auch als trans.
mein impuls für meinen beitrag war, dass inklusion über sprache für mich wichtig ist. ich kann nicht abschätzen, inwiefern das bei dem begriff frau* ebenfalls zutrifft. ich hätte nichts dagegen, als frau* eingeschlossen und mitgemeint zu werden. wenn es darum geht, vielfalt sichtbar und bewusst zu machen, finde ich das gut. und tatsächlich genügt sowohl die sprache als auch der umgang miteinander den individuellen verhältnissen noch lange nicht.
@ miria
“Welchen Vorschläg hättest du denn, wie ich eine Gruppe Menschen bezeichnen kann ohne irgendwen auszuschließen ohne jedesmal alle Varianten von Menschen aufzählen zu müssen?”
es ist schwierig. das aufzählen ist ja prinzipiell richtig, aber da kommen irgendwann wahre definitionsschlangen dabei heraus. das ministerium spricht dann auch immer von LGBITTQ menschen (ich hab das jetzt mal abgekürzt). in der queerulant_in Nr. 4 ist ein interessanter artikel über versuche, sprache um eine geschlechtsneutrale form zu erweitern: “pronomen ohne geschlecht”, seite 10-11 der druckausgabe der queerulant_in: http://www.queerulantin.de/wp-content/uploads/2013/05/Queerulant_inNr4LowResolution.pdf
“Da hast du Recht. Ich persönlich finde es sehr schade, dass in bestimmten Kontexten eine Art Positionierungszwang herrscht. Hättest du denn eine Idee, die diesen verringert oder gar abschaffen könnte?”
das problem liegt ja in dem konzept, in dessen rahmen geschlecht abgebildet wird. wenn es nach traditionellem verständnis nur männer und frauen gibt, muss man sich da im äußersten fall in eine der beiden kategorien zuordnen. und da finde ich es ärgerlich, nach meinem verständnis falsch zugeordnet zu werden.
wenn geschlechtlichkeit nicht als entweder-oder begriffen würde, sondern als ein kontinuum der eigenschaften und merkmale (körperlich, sozial, organisch, hormonell, kognitiv, sexuell), auf dem jede, jedes und jeder einen platz einnehmen kann, müsste man sich nicht mehr positionieren. man könnte einfach sein.
das funktioniert ganz gut. das persönliche und individuelle tritt dann an die stelle übergeordneter zuordnungen. untereinander amüsieren wir uns manchmal über die beschränktheit des binären geschlechtermodells, wenn es uns nicht mehr gelingt, uns da einzuordnen.
Liebe Katrin,
die Frau mit Stern – ich musste lachen. Natürlich sind wir, wenn wir wollen,Sternenfrauen, Erdfrauen, Meeres(jung)frauen und Luftgeistinnen. Hélène Cixous sagt, die Frau ist ein universales Subjekt und kommt aus dem Immerschon. Monique Wittig sagt: I/ch bin keine Frau und drückte so zeitlebens ihren Widerstand gegen die Verwobenheit des Begriffs Frau mit dem Patriarchat aus. Über solche Aussagen haben wir viel nachdenken dürfen, sie hab en unser Handeln beflügelt. Heute in der virtuellen Welt der PC-Götter genügt das schnelle Tippen eines Sternchens, eines Bindestrichs, eines Auslassungszeichens usw., um auf der politisch korrekten Seite zu stehen – die wer/welche definiert hat?
Während einer 8.März-Kundgebung sagte eine Rednerin:”Frausein allein genügt nicht!” Da ist mir der Verstand stehen geblieben und das Lachen vergangen.
Warum eigentlich nicht?
Dieses Jahr hörte ich dem Vortrag einer 3.Welle-Feminismus- und Missy-Anhängerin zu, die sehr korrekt nebn Frauen auch immer Lesben und Schwarze und…nannte.Da war mir klar, dass Lesben und Schwarze keine Frauen sind, sondern apart von ihnen. Sie werden aber von der Rednerin als outstanding persons großzügig mit ins Boot der Frauen geholt. Wirklich und wozu?Sind wir anderen dafür zu Dank verpflichtet, der sich den Satzungen von “Mädchenmannschaften” u.ä. zu beugen hat?
Es ist ein Paradoxon des Ausschlusses, und davon gibt es viele.
Solchen PCZeichentippereien und Vorträgen fehlen Visionen, der Ernst des Nachdenkens und das Lachen, auf das ich/wir(?)ganz sicher nicht verzichten will/wollen.
Ich finde auch den Stern überflüssig ,und/um Frauen zu unterscheiden; sehe das so wie Antje Schrupp es geschrieben hat, das generische Maskulinum erweckt den Eindruck, alle Menschen wären (wie) Männer. Es wurde doch oft genug darauf hingewiesen, daß das generische Maskulinum Frauen in der Männersprache Deutsch gedanklich ausschließt? Ich bin gerne eine (lesbische) Frau ohne zusätzliche Kennzeichnung * .
Vielen Dank, liebe Katrin! Du bist die erste, die sich hier zur Denkumenta äussert. Ich bin froh, dass wir uns in Arbogast begegnet sind. Deine Gedanken teile ich. Mich freute es auch, dass sich bei diesem Treffen das Jahresmotto vom Labyrinthplatz Zürich “Vielfalt entfalten – wider das einzig Richtige” wie selbstverständlich eingelöst hat. Weiterhin Wellness beim Denken! Bis zum nächsten Lagerfeuer, herzlich Ursula