Forum für Philosophie und Politik
Von Astrid Wehmeyer
Aus dem Blickwinkel der feministischen Therapie betrachtet gibt es zwei wesentliche Grundannahmen zum Thema weiblicher Essstörungen:
Weibliche Essstörungen betreffen also im wesentlichen die herrschenden Wertvorstellungen und kulturellen Bilder zum Frausein, zur Gestalt, dem Wert und Wesens des Körpers und der Körperlichkeit, zu Ursprung, Sinn und Bedeutung des Lebens, zum Sinn und Ziel ihres individuellen Seins und zu den Möglichkeiten, über diese Bereiche individuelle Kontrolle auszuüben und sichtbar zu machen. Von diesen Grundannahmen ausgehend entwickeln Frauen und Mädchen nur dann eine Essstörung, wenn sie sich persönlich als ohnmächtig erfahren und sich mit ihrem physischen und/oder psychischen So-Sein als nicht integriert und integrierbar in die herrschende Kultur und das herrschende Wertesystem erleben. In einer patriarchalen, an der männlichen Seins-Weise orientierten Kultur ist es daher zwangsläufig, dass Frauen diese Des-Integrität, Des-Identität erfahren.
Wollen sie dennoch überleben – und nichts mehr als das ist Frauen in patriarchalen Gesellschaften möglich – müssen sie sich in einer Art und Weise verdrehen, verwandeln, die ihrem eigentlichen Wesen widerspricht. Damit aber geraten sie “aus der Ordnung” ihres eigenen Seins, sie geraten in Dis-Order und entwickeln als Symptom eine Vielzahl diverser “Störungen”. Um in diesem Konflikt, dessen tatsächliche Lösung sehr viel radikaler Veränderungen und Aus-Drücke von ihnen fordern würde, zu überleben, entwickeln Frauen “Überlebensstrategien”.
Sie stoßen sich an diesem Konflikt, sie reiben sich auf, werden innen und außen ganz wund, und je nach persönlicher Veranlagung legen sie sich Ecken und Kanten zu und betonen den trotzigen Aspekt (“Ist mir doch egal – ich will eh nicht dazugehören”), verpacken sich und ihre Gefühle in Schutzuniformen (“Bloß nicht berühren”) oder pendeln zwischen beiden Polen hin und her und kotzen dem Ganzen vor die Füße. Wobei letzteres die wohl unsichtbarste Form des Widerstandes ist, von den Frauen bevorzugt, die ihre Revolution lieber im Verborgenen führen (“Niemand kann mich mehr verletzten als ich selbst.”)
Allen gemeinsam ist die Strategie des “Schweigens”. Je lauter das Schweigen ihrer Stimmen, umso fühlloser ihre Gefühle, ihre Empfindungen und ihr Körper. Der sich bisweilen wehrt – mit diversen Symptomen von Schwindel, Herzrasen, organischen Erkrankungen. Umso aggressiver die Retoure – bis zur Selbstvernichtung in einigen Fällen, die einem Wahr-Nehmen dessen was ist und nicht stimmt, nicht mit der eigenen Gedanken-, Gefühls- und Körperordnung übereinstimmt oftmals vorgezogen wird. Weil das Dilemma auf der Hand liegt: Das als falsch erlebte Selbstverständnis ist die gesellschaftliche Zwangs-Definition einer schönen und liebenswerten Frau. Wie kann ich denn daran erkranken? Dann würde gesunden ja bedeuten, meine Identität als Frau zu verlieren. Und damit alle mir zustehende Anerkennung und Zuwendung. Wohlgemerkt – als Frau in einer patriarchalen Kultur. Diesem anscheinend unlösbaren Dilemma entkommt keine Frau ohne Schaden zu nehmen. Und das, obwohl viele, ja die meisten Frauen spüren, dass etwas ganz grundlegend nicht stimmt an diesem Konflikt. Sie spüren, dass die Anerkennung und Zuneigung nicht ihnen, sondern nur der Rolle gilt, die sie so mühsam erfüllen. Sie reagieren mit Trauer, Wut und Verzweiflung. Ohnmächtiger Trauer, Wut und Verzweiflung.
Und wie verletzte Kinder, die in ihrer Abhängigkeit sich selbst zum Täter wandeln, um zu überleben (“Mami ist böse weil ich schlecht bin. Wenn ich mich ändere/bestrafe, wird Mami wieder lieb zu mir sein.”) richten Frauen ihre marodierenden Gefühlsdisaster auf sich selbst. Auf ihre Empfindungen, die sie abstellen, auf ihre Körper, die sie ausmergeln oder aufblasen – je nach Veranlagung – auf ihren Geist, den sie überbeschäftigen. So geraten sie in einen Teufelskreis, der sie immer tiefer in die Verzweiflung treibt: Denn unempfundene Empfindungen können keine Orientierung geben, was bekommt, gut tut oder schadet. Ein ausgemergelter oder überlasteter Körper verfügt weder über Lust noch Lebensenergie. Und ein am Rande des Irrsinns in Selbstgesprächen verfangener Geist kann die Welt nicht erkennen und wahrnehmen – und damit auch keinen möglichen Weg aus der Falle.
Es wäre jetzt zu einfach und würde der Komplexität der Erscheinungsformen weiblicher Essstörungen nicht gerecht, hier mit der relativ flachen Erkenntnis zu kommen, Frauen richteten ihre Aggressionen lieber nach Innen, gegen sich selbst als nach Außen.
Interessanter ist da schon die Frage, warum es Frauen soviel leichter erscheint, sich selbst und ihren Körper zum Gegenstand des Kampfes zu erklären als einen potenziellen Gegner im Außen zu identifizieren.
Vielleicht liegt dies ja auch daran, dass er so schwer zu erkennen ist.
Denn wer sagt denn überhaupt, das Frauen schlank, schön, geschmeidig, sensibel, klug, überlegen, erfolgreich, zielstrebig, erfüllt, liebenswert, individuell, teamfähig, sozial kompetent, durchsetzungsstark, willensstark, praktisch, pragmatisch, solide, treu, großzügig, uneitel, anmutig, grazil, leise, diplomatisch, geschickt, einzigartig, unverwechselbar normal sein sollen …..? Wer erklärt denn überhaupt, wann und ob das Projekt “Frau” gescheitert ist …? Und wen könnte frau zur Verantwortung ziehen für diese ganze Misere zwischen Ideal und Opfer ….? Die Gesellschaft? Die Männer? Die Väter? Die Mütter?
Zum heutigen Zeitpunkt liegt die Vermutung nahe, dass die Mehrzahl der Frauen und Mädchen mit Essstörungen hetrosexuell sind. Genauere Untersuchungen hierzu gibt es bisher nicht, die Erfahrungen aus der Praxis bestätigen jedoch vorerst diese Annahme.
Angenommen, es gäbe einen Zusammenhang zwischen sexueller Orientierung, sexueller Identität und Essstörungen, worin könnte dieser begründet sein? Warum macht es ein Mädchen, macht es eine Frau anfällig für Hungern, Fressen, Brechen, Entgrenzung, Kontrollsucht und -verlust, wenn sie Männer begehrt? Liegt es am Preis des Begehrens? Oder an dessen Wesen? Oder an den Voraussetzungen, die ein betroffenes Mädchen, eine betroffene Frau als nicht erfüllt erfühlt?
Über weibliches Begehren ist in den letzten Jahren viel geschrieben worden. Sicher ist jedoch, dass wir bis heute wenig wissen, was und wie Frauen jenseits des gesellschaftlichen Rituals begehren. Über dieses wissen wir jedoch alles. Über das ungeschriebene Gesetz des ersten Dates, über das richtige Maß und das Zuviel, über Aufdringlichkeit, Anhänglichkeit, Abhängigkeit. Über Zurückhaltung und das Gesetzt des Entzugs, das unersättlich machen kann. Wenn ich nicht haben kann, was ich will, will ich es noch mehr. Könnte es also sein, das die weibliche Regel für das Begehren in einer patriarchalen Kultur heißt: Je weniger ich begehre, umso begehrenswerter bin ich!? Was ja nichts weniger bedeuten würde, als dass Frauen lediglich über Entzug, Verneinung und Verstellung Macht über das Objekt der Begierde zugestanden wird. Und nichts darüber hinaus.
So ungefähr wie bei dem Esel mit der Möhre, die an seinem Kopf festgebunden ist. Eine Annäherung kann niemals stattfinden, der Hunger wird niemals gestillt.
In meiner Phantasie setzt allein diese Annahme unendliche Ströme von Bildern frei. Heerscharen junger Mädchen, in schwärmender Pose erstarrt, Boygroups als Fetische einer weiblichen Erotik, die auf Unerreichbares gepolt wird. Bilder einer ästhetisierten Entsagung, festgefroren in den Fotos von knabenhaften Models a la Kate Moss und anderen. Millionen von Frauen westlicher Kulturen, verharrend in erzwungener Pose, fast besinnungslos und wahnsinnig vor Sehnsucht nach …
– vielleicht sich ungehindert nehmen zu können, wonach es ihnen tatsächlich verlangt.
Un-verschämt.
Schamlos.
Hemmungslos.
Unersättlich.
Gierig.
Geil.
Keinen dieser Begriffe assoziieren wir mit “schöner” Weiblichkeit. Allenfalls mit den pornografischen Phantasien dahinter. Es scheint viel Angst zu geben vor dem weiblichen Begehren – an allen Fronten. Anders lässt sich nicht erklären, dass so viel Energie gesteckt wird in die Konstruktion einer parallelen Weiblichkeit, die auf Zurückhaltung und Versagung, auf Effizienz und Kontrolle beruht. Doch jede Frau esssüchtige Frau macht sichtbar, worum es hier in Wahrheit wohl gehen mag. Sie zeigt ihren Hunger, ihre Unersättlichkeit, ihre Gier und – unseren Ekel. Sie ist die Leinwand, auf der der Film im Hintergrund läuft. Und sie ist verzweifelt, dass sie den nicht unter Kontrolle bekommt. Im Gegenteil, je mehr sie es versucht, umso schlimmer wird es. Göttin sei Dank.
Also gut, da ist dieses wilde, weibliche Begehren. Es zielt (gelegentlich auch) auf Männer. Es zielt auf Mütter und Väter mit der ungestümen Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Es zielt auf die Gesellschaft, die Frauen in ihrem weiblichen So-Sein, mit weiblichen Körpern, weiblichen Bedürfnissen und Begierden, weiblichem Begehren und weiblichem Lust-Lebens-Prinzip keine Anerkennung geben kann und will. Es zielt auf das Unmögliche, das Unerreichbare, das “so-sein-dürfen-wie-ich-bin” und darin gesehen, dafür geliebt und anerkannt zu werden, darum und damit ein Teil des Ganzen zu sein. Es zielt auf die Möhre, die so nah und doch so fern ist. Es zielt auf Nacktheit, Offenbarung des tatsächlichen Selbst anstelle der geforderten Verstellung.
Papas Liebling.
Mamas Stolz.
Je mehr deren – meistens unbewusste und uneingestandene – Wunschvorstellungen von der tatsächlich vorhandenen Tochter abweichen, umso größer der Konflikt: Darf ich begehren, was ich nicht begehren darf? Bin ich es wert, nach Liebe und Anerkennung zu verlangen, wenn allein mein Verlangen schon Anzeichen ist für mein Versagen? Darf ich? Bin ich?
Dieser Konflikt ist nicht zu lösen, es sei denn um den Preis der Ablösung vom eigenen Ich. Und genau das geschieht in der Entstehung von Essstörungen: Wenn ich nicht begehren darf, und ich dennoch begehre, dann begehre ich nicht mehr zu sein. Klappe auf, Affe tot und weg ist das Begehren. Oh nein, ich vergaß – da gab es noch den Hunger. Und die Sehnsucht. Und die Sucht.
Sehnsucht ist Sucht nach dem, was es nicht gibt, was nicht zu haben ist. Es ist das sentimentale Schmachten gegenüber dem ewig Unerreichbaren. Anbetung und Anbindung an das sich immerfort Entziehende. Sie ist das Kokettieren mit der Hoffnung, dass sich das Unmögliche doch noch als Möglichkeit erweist – wider alles besseren Wissens. Sehnsucht zu pflegen ist der einfache Weg. Eben die Möhre.
Bleibt noch die Sucht. Essen. Kotzen. Arbeiten. Perfektionismus. Hungern. Verletzen. Das macht die Sehnsucht erträglich, bringt sie in ein alltägliches, vor allem kontrollierbares Maß. Grenzt sie ein, gibt ihr Form und Gestalt, ein Gesicht, einen Namen. Endlich – das Dilemma scheint gelöst, wird erträglich, die Sinne schwinden, der Abstand wird kleiner, die Zerrissenheit betäubt.
Im Gegensatz zu den Suchtmittelsüchten ist es bei den Verhaltenssüchten, zu denen die Esssüchte gehören, das ritualisierte Verhalten, welches die als unerträglich erfühlte Lebenssituation verändern, unter individuelle Kontrolle bringen soll. Die Essstörung zielt dabei weniger auf ein Entrinnen aus der als leer und leidvoll erfahrenen Wirklichkeit als auf die Imitation einer veränderten Realität: Der fressenden Frau verlangt es mit schierem Wahnsinn nach Befriedigung eines unstillbaren Hungers, die kotzende Frau bricht sprichwörtlich entzwei am unlösbaren Widerspruch zwischen Verlangen und Entsagen. Und die Magersüchtige Frau züchtigt sich selbst und berauscht sich am Machtgefühl, jene wilde Teuflin bezwungen zu haben, die in ihrem Inneren tobt.
Doch leider – deren Lachen schallt weiterhin ungebrochen übers weite Land, ihre Tricks sind ausgebufft und nur Eingeweihten durchschaubar. Die imitierte Realität hält dem Anspruch nicht stand, sie zerbricht unter der Wucht der Wirklichkeit. Die bezwungenen Dämoninnen erstehen ungebrochen und stärker als je zuvor, und das nächste Mal muss die Dosis schon stärker sein, soll überhaupt noch ein Effekt erzielt werden. Auf diese Art geben sich die ungestillte und heimlich gepflegte Sehnsucht, doch noch zu bekommen was frau nicht bekommen wollen darf und die verhängnisvolle Strategie, als vermeintliche Lösung eine Realität der Bedürfnisserfüllung in der Sucht zu imitieren, im Sinne der Selbstzerstörung der Frau die Hand. Es gibt nahezu nichts geeigneteres, das Leben selbst zu verhindern als diese Kombination. Vielleicht nur noch übertroffen durch den Selbstmord, den ultimativen Phyrrussieg über die Welt durch Vernichtung des Eigenen.
Aber wie nun klug werden und dieser Falle entrinnen?
Der erste Schritt – wie immer – liegt in der Anerkennung, jener so schmerzlich ge-sucht-en Erfahrung, ewig vorenthalten, durch sich selbst. Es gilt anzuerkennen, dass ich süchtig bin – nicht nach Essen, nicht nach Kotzen, nicht nach Hungern.
Ich bin süchtig nach dem Kick, das scheinbar Unlösbare gelöst zu haben. Ich bin süchtig nach Macht, die das Allheilmittel gegen jedes ohnmächtige Gefühl per se darstellt. Und da Frauen keine Eigen-Mächtigkeit zugestanden wird, dann tut es eben die Macht über meinen Körper. “Schaut her,” sagt die magersüchtige Frau, “keiner hat sich so in der Hand, wie ich mich selbst.” “Schaut her,” sagt die esssüchtige Frau, “ich scheiße auf eure Klischees, ich nehme mir, was ich kriegen kann, und davon zuviel.” “Schaut her,” sagt die ess-brechsüchtige Frau, “ich kann eure Gesetzte brechen ohne die Konsequenzen dafür zu tragen.” Schaut her, wie mächtig wir sind ohne jemals den Preis dafür zu zahlen:
Ein erwachsenes Mädchen werden zu müssen,
eine Frau, die für ihre eigene Macht sorgt,
sich selbst nährt und pflegt,
sich nimmt, was sie braucht,
ihren eigenen Regeln folgt,
ihren Körper heiligt und alles ihr anvertraute.
Die von der Welt aufnimmt soviel sie verdauen kann, die ihrem Leib und ihrer Seele Kraft zufließen lässt weil sie ihre Gebundenheit anerkennt und ehrt.
Die ihre Wurzeln kennt und ihrem Geist Freiraum schenkt um zu fliegen und ihr Leben in die Wirklichkeit zu träumen.
Die sich nicht scheut, sehr genau hinzuschauen, die die Sprache ihres Körpers kennt und versteht, seine Zuwendung mit Aufmerksamkeit goutiert und die Intuition ihrer Empfindungen ernst nimmt und ihnen vertrauensvoll folgt.
Die sich niemals von ihren Quellen trennen lassen würde weil sie dann haltlos verloren wäre ohne Identität und Sinn.
Die bereit ist die Verantwortung zu tragen für ein selbst bestimmtes Leben auf den Spuren des eigenen Glücks. Was manchmal eben auch bedeuten kann und muss, aus der Rolle zu fallen. Zu schreien und zu toben. Verletzungen und Demütigungen zu benennen und zu unterbinden. Konsequenzen zu ziehen wenn es um das eigene Leben und Überleben geht. Sich nicht mehr zu verlassen weil sie die anderen schon längst verlassen haben. Weil etwas fort ist, das nie da war. Weil etwas genommen scheint, das es nie zu haben gab.
Jede Sucht ist ein Versuch, Sehnsucht zu leben statt Leben zu leben. Sie ist ein Versuch, Mittel oder Verhalten an die Stelle von Lebendigsein zu setzen um dieses zu ersetzen. Aber Lebendigsein, verletzbar sein, bedürftig sein lässt sich nicht vermeiden. Kontrolle ist nur bedingt und im Rahmen unserer gelebten Möglichkeiten möglich. Und es gibt nichts und niemanden, der, die oder das uns sagen, zeigen oder vorschreiben könnte, wer und wie wir zu sein haben. Leider. Das herauszufinden ist ein manchmal schmerzhafter, manchmal lustvoller Prozess der Selbstwerdung. Ein Risiko. Ein Gewinn.
Nährend.
Sehr eigensinnig.
Sehr liebenswert.
Einzigartig.
Lebendig.
Auch wenn wir shon 2016, erreicht die Autorin hoffentlich mein Dank für diesen ausgezeichneten Artikel, der ncihts an Aktualität eingebüßt hat. Eher im Gegenteil.
Herzlich!
Anne
Hallo Simone!
Das habe ich (noch) nicht ganz verstanden:
Du schreibst, da es mehr Frauen gibt, die heterosexuell sind,
sind dementsprechend auch mehr Frauen essgestört und —
dies sollte untersucht werden: Gibt es einen Zusammenhang oder nicht? Was genau sollte Deines Erachtens erforscht werden?
Unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen lesbische Frauen eine Esstörung entwickeln?
Hallo,
ein wundervoller Artikel, nur den Punkt mit der heterosexualität würde ich gerne weiterdenken.
Sexualität und die Beziehung zur eigenen Geschlechteridentität spielt meiner Erfahrung nach generell einen große Rolle bei der Entwicklung von Eßstörungen. Doch die VErmutung, dass Heterosexualität eine größere Rolle spielt halte ich für zu gewagt, weil der Anteil der homosexuellen Frauen ja in Relation gesetzt werden müsste. Sprich, da es mehr Frauen gibt, die scheinbar heterosexuell leben (ich schreibe hier bewusst scheinbar, weil ich nicht glaube, dass jede davon wirklich ausschließlich auf Männer steht, aber das wäre einen eigenen Artikel wert), gibt es eben auch mehr heterosexuelle Frauen mit Eßstörung.
Interessant wäre eine solche Untersuchung allemal um herauszuarbeiten, ob es einen Zusammenhang gibt oder nicht.
Gruß mone