Forum für Philosophie und Politik
TEIL 4 der Reihe “Kunst auf der Spur”: In welcher Kunst zeigt sich mir die Welt?
Im 4. Teil der Reihe “Kunst auf der Spur” plädiere ich dafür, dass sich alle Menschen dem Kunsterschaffen und -erleben zuwenden. Denn im künstlerischen Tätigsein zeigt sich die Welt der Künstler*in und entsteht Beziehung zwischen Welt und Künstler*in.
TEIL 3 der Reihe “Kunst auf der Spur”: Vertrauen in die Welt
In Teil 3 der Reihe „Kunst auf der Spur“ bleibe ich der Kunst auf den Fersen bei ihrem Fadenspinnen, -zerstören und Fäden-wieder-neu-Verknüpfen; u.a. mit Marina Abramovícs künstlerischen Transformationen.
TEIL 2 der Reihe “Kunst auf der Spur”: Freiheiten und Grenzen der Künstler*in
In Teil 2 der Reihe “Kunst auf der Spur” gehe ich der Frage nach, welche Freiheiten, Grenzen und Auflagen Künstler*innen von der Gesellschaft bekommen, und wie Künstler*innen in unsicheren Gebieten zwischen Kunst und Politik navigieren. Zudem rolle ich die Frage auf, ob von Menschen gemachte Kunst ausschließlich für Menschen gemacht wird.
Kunst auf der Spur. Eine philosophische sowie somatische Erkundungstour in 6 Teilen.
Im ersten Teil stelle ich wichtige Konzepte für meine insgesamt 6-teilige Kunst-Erkundung vor und taste mich über drei Beobachtungen an meine Kunst-Unruhe heran.
Nachdenken über “Toxische Weiblichkeit”
Elke Eichler vermisste eine Diskussion über “Toxische Weiblichkeit” auf beziehungsweise weiterdenken und teilt als Anstoß ihre Gedanken über das gleichnamige Buch.
Trump und die verbotenen Wörter
Pogramme für Diversität, Gleichheit, Inklusion werden unter Donald Trump in den USA abgeschafft. Auch die Wörter “Frau” und “weiblich” stehen auf der Liste verdächtiger Begriffe.
Von Antje Schrupp
Kennt Ihr die Abkürzung „NPC“? Die Buchstaben stehen für „nonplayer character“ und meinen in Computerspielen solche Figuren, hinter denen keine Mitspieler*innen stehen, die also nicht denken und handeln, sondern einfach vorgegebenen Pfaden folgen. Sie stellen gewissermaßen nur die Umgebung oder die Dekoration dar für das Spiel der eigentlichen „Player“. An und für sich ist das eine ganz harmlose Sache, aber seit einiger Zeit wird der Begriff „NPC“ auch in der politischen Welt benutzt. Zum Beispiel von Elon Musk, der alle so nennt, die er nicht ernst nimmt, oder von Rechtsextremen in den USA, die so Menschen verächtlich machen, die sich Donald Trumps Agenda widersetzen.
Politische Beobachterinnen weisen mit Besorgnis auf diesen Trend hin, zu Recht natürlich, weil er die Entmenschlichung befördert: Leute, die gar nicht wirklich „mitspielen“, kann man nicht wirklich verletzen oder töten. Man muss auf sie keine Rücksicht nehmen.
Mir kam aber in dem Zusammenhang noch ein anderer Gedanke, nämlich dass der Begriff „NPC“ vielleicht verstehen hilft, warum Männer sich so wenig für das Denken und Handeln von Frauen interessieren. Das war auch hier im Forum schon Thema, zum Beispiel hat Ina Praetorius gefragt, warum sie kaum feministische Bücher lesen. Ich habe kürzlich an anderer Stelle darüber geschrieben, warum der Frauenfriedenskongress von 1915 so wenig Wirkung hatte, obwohl die erarbeiteten Vorschläge so wichtig gewesen wären (und bis heute aktuell).
Die Merkwürdige ist ja, dass nicht nur patriarchale oder antifeministische Männer, sondern gerade auch solche, die sich selbst für Feministen halten, am Handeln von Frauen so desinteressiert sind. Und vielleicht ist die Erklärung, dass sie uns auf einer nicht bewussten Ebene für NPCs halten. Immerhin hat die männliche symbolische Ordnung ja so funktioniert, dass Frauen als Leute galten, die zwar von allem Möglichen „betroffen“ sind, aber nicht selbst mitspielen. Bei denen es nicht auf ihre eigenen Wünsche, ihre eigenen Entscheidungen, ihre eigenen Projekte ankommt, sondern nur auf die Strukturen, in denen sie leben.
Wenn das stimmt, dann würde es für eine Politik der Frauen nicht genügen, etwas zu tun, sondern wir müssten erst einmal ins Bewusstsein rufen/klar machen, dass wir keine NPCs sind. Sondern wirklich mitspielen. Was meint Ihr? Wie könnte das gehen?
… ist ein Internetforum, das, von Beziehungen unter Frauen ausgehend – daher der Titel – , ein philosophisches und politisches Gespräch ermöglicht. Es ist aus dem Wunsch der Initiatorinnen heraus entstanden, eine Plattform für Ideen zu schaffen, die ausgehend von der weiblichen Liebe zur Freiheit die Welt verstehen und Gesellschaft gestalten. Es bietet eine Möglichkeit, Gedanken zu entwickeln und zu diskutieren, unterschiedliche Projekte und Netzwerke miteinander in Kontakt und ins Gespräch zu bringen, Informationen auszutauschen, sich inspirieren zu lassen, neue Ideen zur Welt zu bringen. An diesem Projekt kann sich grundsätzlich jede Frau aktiv beteiligen, die in irgendeiner Weise mit einer der Redakteurinnen oder Autorinnen in Beziehung tritt.
Illustration: Annekatrin Zint